Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet ANDREAS
(getauft am 01.01.2006)
Nachdem am
01.01.2006 Tiefausläufer über der Nordsee hinweg gezogen waren, setzte sich an
deren Rückseite verstärkt hoher Luftdruck durch. Das neu entstehende Hoch wurde
in der Vorhersagekarte für den nächsten Tag auf dem Namen ANDREAS getauft.
Bis zum 04.01.
verlagerte ANDREAS sein Zentrum über Südskandinavien und baute seinen Einfluss
auf das Wetter in Deutschland aus. So kam es in den folgenden Tagen meist zu
wechselhaftem Wetter mit sonnigen Abschnitten, aber auch leichtem Schneefall
oder Nieselregen aus der teils hochnebelartigen Bewölkung. Dabei sanken die
Temperaturen in Deutschland durch die einsetzende östliche Luftströmung von
leichten Plusgraden bis unter den Gefrierpunkt ab. Gleichzeitig führte ANDREAS
durch die Hochdruckbrücke mit CARMEN einerseits zu sehr kalten Temperaturen in
Osteuropa, aber auch zu sehr milden Werten im Nordatlantik und Nordskandinavien.
So wurden am 06.01. in Moskau teilweise weniger als -20°C gemessen, wobei es in
Island mit 14°C am Tag zuvor 34 K wärmer war. Aber auch auf Spitzbergen gab es
bei +2°C Tauwetter.
In den folgenden
Tagen näherte sich das Zentrum des Hochs CARMEN immer weiter an ANDREAS an bis
sich die beiden Hochdruckzentren am 08.01. vereinigten und nun eine einzige
starke Antizyklone bildeten, die aufgrund der stärkeren Intensität den Namen
ANDREAS behielt. An diesem Tag erstreckte sich der Einfluss des Hochs ANDREAS
über fast ganz Europa: Von den Britischen Inseln bis zum Schwarzen Meer und vom
Nordkap bis nach Sizilien. Dabei setzte sich am 09.01. in der Mitte und im
Norden Deutschlands häufig die Sonne durch und führte aber durch die kalte polare
Luftmasse dennoch nur zu Höchstwerten von -2° bis -4°C. In der Nacht gab es
teils strengen Frost mit bis zu -13°C in Teilen Brandenburgs. In Süddeutschland
und dem Alpenraum herrschte ebenfalls Dauerfrost, allerdings bei neblig-trübem
Wetter.
In der folgenden
Zeit wurde ANDREAS langsam nach Osten abgedrängt und verlor dabei seinen
Einfluss auf Mitteleuropa. Dadurch konnten atlantische Tiefausläufer wieder
wechselhafteres Wetter mit milderen Temperaturen herbeiführen. Nachdem ANDREAS
am 05.01. mit 1045 hPa über Südschweden seinen höchsten
Kerndruck erreicht hatte, schwächte sich dieser bis zum 13.01. bis auf rund 1030
hPa über dem Kaukasus ab. Er löste sich schließlich
auf und konnte an diesem Tag das letzte Mal in der Berliner Wetterkarte
analysiert werden.
Geschrieben am
31.01.2006 von Thomas Schubert
Wetterkarte: 09.01.2006
Pate: Christian
Freuer