Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  ANDREA

(getauft am 11.07.2007)

 

 

Am 10.07.2007 schob sich ein Keil des für die Jahreszeit typischen Azorenhochs über den Nordteil der Iberischen Halbinsel. Dies geschah entgegen den Tiefdrucksystemen, die vom Nordatlantik gen Mitteleuropa anströmten. Zum 11.07. wurde dieser Ableger auf den Namen ANDREA getauft und am 12.07., als dieses noch schwache Hoch mit seinem Zentrum über den westlichen Pyrenäen lag, fand es auch erstmals in der Berliner Wetterkarte Beachtung.

ANDREA löste sich schließlich vom Azorenhoch ab und verlagerte sich mit dem Zentrum nach Osten über die Alpen. Der Kerndruck war auf 1022 hPa angewachsen, aber in Deutschland machten sich noch weiterhin die Frontensysteme der atlantischen Tiefdruckwirbel bemerkbar. Nur südlich der Alpen konnte ANDREA schon für wolkenloses und warmes Wetter sorgen.

Am 14.07. hatte HOCH ANDREA den Höhepunkt erreicht. Das Zentrum lag in etwa über der französischen Côte d’Azur und der Einflussbereich erstreckte sich von der Nordsee bis nach Nordafrika und vom Osten Spaniens bis zum Schwarzen Meer. Auf der Rückseite wurde subtropische Luft über Frankreich hinweg nach Deutschland geführt, die zu sehr sommerlichen Temperaturen verhalf. Zum 15.07. verlagerte sich ANDREA rasch bis nach Rumänien, wo sie einen Maximaldruck von 1023 hPa erreichte. Im Zusammenspiel mit Tief BURKHARD bei den Britischen Inseln wurden über Spanien und Frankreich hinweg noch heißere Luftmassen nach Deutschland transportiert. Ihren Höhepunkt fand diese Hitzewelle dann am Montag, den 16.07.2007. Im Osten Deutschlands wurden verbreitet Höchstwerte von mehr als 35°C erreicht, örtlich konnten sogar mehr als 38°C registriert und neue Temperaturrekorde aufgestellt werden.

Auch wenn an den Folgetagen der Kerndruck von ANDREA nach und nach abnahm und sich die Größe des Einflussbereiches zusehends verringerte, so bescherte sie doch der Schwarzmeerregion einige wolkenlose und heiße Tage. Werte um oder knapp über 40°C als Höchsttemperatur waren dort keine Seltenheit. Am 20.07. hatte sich der Luftdruck von ANDREA allerdings soweit abgesenkt, dass das Hoch nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte erschien.

 

 


Geschrieben am 03.08.2007 von Andreas Blei

Wetterkarte: 15.07.2007

Pate: Andrea Doetsch