Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet ANGELA

(getauft am 01.01.2019)

 

Am 01.01.2019 befand sich ein Hochdruckzentrum mit einem Kerndruck von 1030 hPa südlich von Reykjavik. Das gesamte Druckgebiet dehnte sich von Grönland bis Nordirland aus. Im Osten wurde es durch das Sturmtief ZEETJE begrenzt, im Süden von dessen Ausläufern und im Westen von einem unbenannten Tiefdruckwirbel über dem Nordatlantik. Da dieses Hoch im folgenden Verlauf für Europa wetterwirksam werden sollte, wurde es in der Analyse des 01.01.2019 auf dem Namen ANGELA getauft. An diesem Tag brachte das noch relativ schwach ausgeprägte Hochdruckgebiet ANGELA neben einer dichten Wolkendecke über Island jedoch noch keine besonderen Wetterereignisse.

Zum 02.01.2019 verlagerte sich das Hoch ANGELA über die Britischen Inseln und verstärkte sich auf einen Kerndruck von rund 1040 hPa. Dabei wurde es weiterhin im Osten und Westen von zwei Tiefdruckgebieten abgegrenzt. Von Nord nach Süd reichte das Hochdruckgebiet von der Insel Jan Mayen bis zur Iberischen Halbinsel und sorgte besonders in der Nordhälfte Deutschlands für aufklarendes Wetter mit verbreitet 4 bis 7 Stunden Sonnenschein. Die höchsten Temperaturen wurden dabei auf Helgoland sowie in Emden mit 6,6 Grad erreicht.

An den drei folgenden Tagen befand sich die Antizyklone ANGELA recht stabil über Nordwesteuropa mit einem stabilen Kerndruck von etwa 1040 hPa. Ihr Einflussbereich zog sich von den Färöer-Inseln bis zur Iberischen Halbinsel und vom Ostatlantik bis Mitteleuropa. Am 03.01.2019 sorgte das beständige Hoch besonders in Spanien und weiten Teilen Frankreichs für reichlich Sonnenschein von verbreitet 5 bis 8 Stunden. In Cordoba sowie in Granada wurden sogar bis zu 9 Sonnenstunden registriert. Die Sonneneinstrahlung ließ auch die Temperatur deutlich steigen, wodurch z.B. in den südspanischen Orten Almería und Rincón de la Victoria maximal 18,5 bzw. 18,7°C gemessen wurden.

Auch an den folgenden beiden Tagen war es besonders in Spanien und Südfrankreich ausgesprochen sonnig mit 7 bis 9 Sonnenstunden pro Tag. So stiegen auch die Höchsttemperaturen weiter an und an der Südküste Spaniens wurden am 05.01.2019 vereinzelt sogar über 20°C erreicht, beispielsweise in Motril mit maximal 23,2°C oder in La Vall da Bianya mit 20,6°C.

Am 06.01.2019 und 07.01.2019 verlagerte sich das Hoch ANGELA etwas nach Südwesten und befand sich mit gleichbleibendem Luftdruck mit seinem Zentrum etwa über der Bretagne und der Biskaya. Das gesamte Druckgebiet erstreckte sich dabei von Irland bis Südspanien und vom Atlantik bis zu den Alpen. Da immer wieder einige Tiefausläufer den östlichen Einflussbereich der Antizyklone ANGELA streiften und dort für starke Bewölkung sorgten, beschränkte sich das freundliche Wetter jetzt fast ausschließlich auf die Iberische Halbinsel, wo ähnlich sonniges und warmes Wetter wie in den vergangenen Tagen verzeichnet wurde.

Zum 08.01.2019 wurde das Hochdruckgebiet ANGELA mit weiterhin rund 1040 hPa vom Tief BENJAMIN über dem Skagerrak nach Westen über den Atlantik gedrängt. Das Frontensystem des Tiefs BENJAMIN begrenzte das Hoch ANGELA im Norden und Osten und sein Hochdruckeinfluss reichte im Südosten nur noch bis knapp zu den Pyrenäen. So machte sich auch im weiteren Verlauf des Tages Tiefdruckeinfluss der Zyklonen BENJAMIN und CHRISTOF über Mittel- und Osteuropa breit, sodass die Antizyklone ANGELA zum 09.01.2019 mit ihrem Zentrum über dem Nordostatlantik lag und sich zudem auf ca. 1035 hPa abgeschwächt hatte.

So befand sie sich bis zum 11.01.2019 wieder fast in Ausgangslage über Irland, konnte dort jedoch kaum für freundlicheres Wetter sorgen, da die Ausläufer des Tiefs DONALD mit seinem Kern über der Grönlandsee über die Britischen Inseln hinwegzogen und für dichte Bewölkung und leichten Niederschlag sorgten.

Am 12.01.2019 wurde das Hoch ANGELA von den Tiefdruckgebieten FLORENZ und EUGEN im Norden begrenzt und befand sich mit 1035 hPa westlich von Frankreich über dem Atlantik. Das Einflussgebiet erstreckte sich nur noch bis zu den Atlanktikküsten Frankreichs und Spaniens und verblieb in diesem Bereich für weitere zwei Tage. Besonders Spanien profitierte erneut vom Hochdruckeinfluss und konnte im Norden meist 6 bis 8 und in der Südhälfte sogar bis zu 9,5 Sonnenstunden in Huelva, Sevilla und Jerez de la Frontera verzeichnen. Innerhalb dieser drei Tage konnten die Temperaturen wieder deutlich ansteigen und beispielweise in Lorca konnten nach kühlen Höchstwerten von 13,7°C am 12.01.2019 sogar bis zu 22,9°C am 14.02.2019 erreicht werden.

Im Verlauf des 15.01.2019 dehnte sich das Hochdruckgebiet ANGELA unter Abschwächung weiter nach Osten aus und befand sich am 16.01.2019 über Südeuropa. Dabei wurde es durch kleinräumige Tiefdruckstörungen in zwei Hochdruckzentren ANGELA I und ANGELA II über den Alpen sowie über dem Dinarischen Gebirge mit einem Luftdruck von jeweils 1020 hPa geteilt. Die beiden leicht abgeschwächten Hochdruckgebiete brachten dabei eine deutliche Wetterverbesserung nach Südeuropa und wirkten sich z.B. im Alpenraum mit 7 bis 8 Sonnenstunden sowie in Italien und Griechenland mit bis zu 9 Sonnenstunden aus.

Zum 17.01.2019 hatte sich das Zentrum ANGELA I derart abgeschwächt, dass es nicht mehr analysierbar war und sich daher nur noch das Zentrum ANGELA II als Hoch ANGELA auf der Berliner Wetterkarte befand. Mit konstantem Druck von 1020 hPa sorgte die Zyklone für viel Sonnenschein von bis zu 9 Stunden über dem Balkan, während Italien bereits wieder unter Tiefdruckeinfluss gelangte. Dabei stiegen die Temperaturen beispielsweise auf der Halbinsel Peloponnes bis auf 16,2°C in Kalamata an, während die Höchsttemperaturen am vorigen Tag noch bei 12,4°C lagen.

Am 18.01.2019 befand sich die Antizyklone ANGELA über Griechenland und war nur noch ein kleiner Druckkeil in der Hauptströmung mit einem schwachen Kerndruck von ca. 1015 hPa. Im Tagesverlauf löste sich das Hoch nun zusehends auf und konnte somit ab dem Folgetag nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte verzeichnet werden.