Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet ANNEGRET
(getauft am 08.01.2013)
Unter einem markanten Hochdruckkeil in einer Höhe
von 5500 m über dem Europäischen Nordmeer spaltete sich am Boden ein Teilhoch
von einem über Grönland liegenden Hochdruckgebiet ab. Da dieses Teilhoch das
Wetter in Europa stark beeinflussen sollte, wurde das Hoch in der Prognose vom
08.01.2013 für den Folgetag auf den Namen ANNEGRET getauft. Am Folgetag lag die
Antizyklone mit einem Kerndruck von ca. 1020 hPa
nordöstlich von Jan Mayen. Der Einflussbereich des
Hochdruckgebietes war auf den Nordostatlantik beschränkt. Aufgrund des warmen
Golfstroms lag die Tiefsttemperatur auf Jan Mayen
noch bei -1°C.
Bis zum 10.01. erfolgte eine geringfügige
Verlagerung nach Osten bei gleichzeitiger Verstärkung der Antizyklone ANNEGRET.
Der Kerndruck war auf ca. 1025 hPa gestiegen. Der
Einflussbereich des Hochdruckgebietes umfasste nun weite Teile
Westskandinaviens und sorgte für sonnenreiches Wetter mit dem der Jahreszeit
entsprechenden Temperatur, so stieg die Temperatur bei wolkenlosem Himmel in Trondheim
auf -3°C. In der Nacht kühlte es sich auf -7°C ab.
In den folgenden 24 Stunden verlagerte sich das
Hochdruckgebiet ANNEGRET weiter nach Südosten und lag am 11.01. mit einem
Kerndruck von über 1025 hPa über den zentralen
Skandinavien. Wie am Vortag schien verbreitet die Sonne. In der Nacht kühlte es
aufgrund der Ausstrahlung stark ab, so sank die Temperatur in Bergen auf -7°C,
in Trondheim auf -11°C und im schwedischen Östersund
auf -15°C. Das Maximum der Temperatur lag dort am Tag bei -8°C, während es an
der Küste deutlich milder war mit z.B. -1°C in Bergen.
Bis zum 12.01. erfolgte keine wesentliche Änderung
in der Lage und Ausprägung des Hochdruckgebietes ANNEGRET, das stationär über
dem zentralen Skandinavien verblieb. Jedoch bildete sich eine schwache
Hochdruckzone aus, die bis nach Russland reichte. In dieser Zone kühlte die
Luft teils stark ab, sodass teils Fröste von bis zu -30°C beobachtet wurden,
z.B. in Volodga mit -30,1°C nordöstlich von Moskau.
Im zentralen Bereich der Antizyklone war es etwas milder, dennoch sank die
Temperatur in Östersund auf -16°C bei einem Maximum
von -10°C.
Bis zum Folgetag, dem 13.01. erfolgte eine weitere
Verstärkung des Hochdruckgebietes ANNEGRET bei leichter Verlagerung nach Süden.
Die Antizyklone lag mit einem Kerndruck von über 1025 hPa
über dem südlichen Skandinavien und dem nördlichen Baltikum. Dabei lag auch der
Norden und Osten Deutschlands im Einflussbereich des Hochdruckgebietes. Jedoch
hielten sich noch Wolken des Tiefdruckgebietes CARLOS, dass am Vortag
Deutschland überquerte, sodass die Tiefsttemperatur oftmals zwischen -5°C und
-10°C lag, z.B. in Magdeburg mit -5°C, Berlin mit -8°C und Angermünde mit
-10°C. Wesentlich kälter war es in den wolkenarmen Gebieten in Estland und in
den Bergen Südnorwegens. Im Nordbaltikum sank die Temperatur verbreitet unter
-25°C, z.B. meldete Dno in Russland südlich von St.
Petersburg ein Minimum von -30°C. In Oslo lag das Minimum bei -19°C. Am
kältesten war es in den Bergen Südnorwegens wo die -30°C deutlich unterschritten
wurden, z.B. meldeten Rorös und Tynset
eine Tiefsttemperatur von -34°C. Bis zum 14.01. erfolgte unter Verstärkung eine
rasche Verlagerung des Hochdruckgebietes ANNEGRET nach Südosten, wo es mit
einem Kerndruck von ca. 1030 hPa über der nördlichen
Ukraine lag. Die dazugehörige Hochdruckzone reichte vom südlichen Skandinavien
bis über das Schwarze Meer. Hebungsprozesse aufgrund eines Höhentiefs lösten im
Bereich des Hochdruckgebietes oftmals leichte Schneefälle aus. Durch die
vorherrschende Bewölkung kühlte es in der Nacht nicht mehr allzu stark ab und
so betrug die Minimaltemperatur in Kiew -9°C und in Minsk bei leichtem
Schneefall -13°C. Am Tag stieg die Temperatur aufgrund der Wolkendecke kaum an,
wodurch die Maximaltemperatur in Minsk bei -11°C lag.
Bis zum Folgetag setzte sich die rasche Verlagerung
der Antizyklone ANNEGRET nach Südosten fort und am 15.01. lag sie mit ihrem
Zentrum über dem Kaukasus. Ein Keil des Hochdruckgebietes reichte über die
Ukraine und Weißrussland hinweg bis über das Baltikum. Bei der Verlagerung
hatte sich das Hoch weiter verstärkt der Kerndruck betrug mittlerweile über
1030 hPa. Der Wettercharakter änderte sich im
Vergleich zum Vortag wenig. Durch Höhentiefs bedingte Hebungsprozesse
entstanden Schneefälle oder dichte Bewölkung. In der Nähe des Zentrums der
Antizyklone dominierte die Sonne, dort war es in der Nacht am kältesten, beispielsweise
sank die Temperatur in Wolgograd auf -17°C bei einem Maximum am Tag von -10°C.
Bis zum 16.01. verlagerte das Hochdruckgebiet
ANNEGRET unter Verstärkung weiter nach Süden. Der Einflussbereich umfasste im
Westen die Türkei und die südlichen Regionen des Kaukasus. Der östliche
Einflussbereich lag bereits außerhalb des Darstellungsbereiches.
Aufgrund der fortwährenden östlichen Verlagerung konnte
das Hoch ANNEGRET ab dem 17.01. schließlich nicht weiter auf der Berliner
Wetterkarte analysiert werden.
Geschrieben
am 08.05.2013 von Tobias Mahnkopf
Berliner
Wetterkarte: 14.01.2013
Pate:
Annegret Doll-Heiter