Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet ARTHUR
(getauft am 02.01.2010)
Am 2. Januar
2010 wurde das erste Hochdruckgebiet des Jahres 2010 auf den Namen ARTHUR
getauft. Es befand sich mit seinem Kern, in dem ein Druck von ca. 1020 hPa
herrschte, über dem Südwesten Frankreichs. In Deutschland wirkte sich das
Hochdruckgebiet ARTHUR tagsüber vor allem im Südwesten aus, wo es längere
sonnige Abschnitte gab. Das Hochdruckgebiet ARTHUR verlagerte sich weiter nach
Osten. So waren am 3. Januar zwei Kerne über dem französischen Alpenraum und
Tirol zu erkennen, am 4. Januar befand sich das Hochdruckgebiet ARTHUR über dem
nördlichen Balkan und am 5. Januar über der Ukraine. In Folge der am Rand des
Hochdruckgebietes ARTHUR von Nordosten herangeführten arktischen Kaltluft herrschte
in Deutschland kaltes Wetter mit Dauerfrost. Zum Teil wurden Höchsttemperaturen
von gerade einmal -6 °C gemessen. Sobald
es aufklarte und sich die Aufklarungen auch nachts hielten, sank die Temperatur
in den strengen Frostbereich von bis zu -20 °C (z.B. in Thüringen). Wo sich die
hochnebelartige Bewölkung länger hielt oder sich Nebel bildete, sanken die
Temperaturen weitaus weniger stark ab. Das Hochdruckgebiet ARTHUR zeigte
beispielhaft, daß im Winter Hochdruckgebiete häufig auch
mit Hochnebel verbunden sind. In windschwachen Lagen bildete sich eine
bodennahe Kaltluftschicht, die zu einer Inversionswetterlage führte, in der die
Bewölkung durch den tiefen Sonnenstand nicht oder nur schwer aufgelöst werden
konnte. Am 6. Januar hatte sich das Hochdruckgebiet ARTHUR von Nordrußland bis zum Kaukasus mit einem Kerndruck von über
1030 hPa ausgebreitet. Weiter im Nordosten, Richtung Sibirien, lag ein
kräftiges Hoch, typisch für diese Jahreszeit, das sich mit dem Hochdruckgebiet
ARTHUR verband, so daß auch in Osteuropa die
sibirische Kälte einsetzte. In Murmansk in Nordrußland
beispielsweise lag die Tiefsttemperatur in der Nacht zum 7. Januar bei -26 °C.
Auf der europäischen Bodenwetterkarte war zu dieser Zeit ein Kern des
Hochdruckgebietes ARTHUR am Ural mit ca. 1040 hPa zu sehen. Am 8. Januar war
das Hochdruckgebiet ARTHUR zum letzten Mal als eigenständiges Hochdruckgebiet
auf der Berliner Wetterkarte mit einem Kerndruck von über 1045 hPa über dem nördlichen
Ural zu erkennen. Es bildete in den Folgetagen zusammen mit dem sibirischen
Hoch ein kräftiges Hochdruckgebiet mit teilweise über 1050 hPa über Russland (zum
Vergleich: Das Tiefdruckgebiet DAISY über den Alpen erreichte am 9. Januar
einen Kerndruck von 992 hPa.).
Geschrieben am 20.02.2010 von Heiko Wiese
Wetterkarte: 05.01.2010
Pate: Arthur Abraham