Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
BARBARA
(getauft
am 17.01.2011)
Ein
neues Hochdruckgebiet bildete sich im Laufe des 16.01. nordwestlich der Azoren
und wurde schon am nächsten Tag auf den Namen BARBARA getauft. Da die
Höhenströmung nördlich der Azoren gegenüber den vorherigen Tagen deutlich
abgenommen hatte, konnte sich die Antizyklone BARBARA recht schnell entwickeln.
Sowohl ihr Kerndruck erhöhte sich bis zum 18.01. auf über 1030 hPa, als auch
ihre Ausdehnung, die inzwischen von den Azoren bis zu den Britischen Inseln
reichte.
Als
das Zentrum von BARBARA am 19.01. die Britischen Inseln erreichte, bildete sich
genau über ihr in ca. 5500 m Höhe ein kräftiges blockierendes Hochdruckgebiet,
welches die starken Windfelder westlich davon nach Norden und östlich
davon nach Süden lenkte. Durch das meist
wolkenarme Wetter konnten die Tagestemperaturen in Irland und Großbritannien
auf 6 bis 9°C steigen. Dagegen sanken die Tiefstwerte im Landesinneren aufgrund
der Ausstrahlung durch die fehlenden Wolken bis auf -5°C.
Am
20.01. schob sich ein Ausläufer von Tief GERHARD, dessen Zentrum vor der
Ostküste Grönlands lag, über die Nordsee in den zentralen Bereich von Hoch BARBARA herein und brachte in Großbritannien
verbreitet leichten Regen, sowie kältere Temperaturen. Aber schon am folgenden
Tag setzte sich das Hoch BARBARA wieder mit sonnigem Wetter und Höchstwerten
bis 10°C durch. Gleichzeitig konnte das Bodenhoch durch die deutlich größere
Ausdehnung des Höhenhochs weiter an Stärke gewinnen und erreichte als Kerndruck
1044 hPa. Hoch BARBARA lag weiterhin recht stabil über den Britischen Inseln,
sodass die von Westen hereingezogenen Tiefdruckgebiete über Island und
Skandinavien nach Nordosteuropa umgelenkt wurden. Dadurch veränderte sich an
der Wetterlage kaum etwas. Auch die Temperaturen blieben in etwa konstant.
Sonnige Abschnitte und einzelne Hochnebelfelder mit leichtem Regen wechselten
sich ab, wobei der Anteil der dichten Wolken sich von Tag zu Tag erhöhte.
Ab
dem 24.01. verlagerte sich das Höhenhoch, dem auch das Bodenhoch BARBARA
folgte, leicht nach Westen. Ihr Zentrum befand sich nun vor der Westküste
Irlands. Damit war der Weg für die Ausläufer von Tief HENRI und IGNAZ frei, die
nun für das typische englische Wetter sorgten. Hoch BARBARA hingegen lag am 24.
und 25.01. über dem Nordostatlantik und hatte keinen direkten Einfluss auf das
Wettergeschehen in Westeuropa. Gleichzeitig hatte sich der Kerndruck leicht auf
1038 hPa abgeschwächt.
Ab
dem 27.01. konnte das Höhenhoch die starke Strömung aus Westen nicht mehr
ablenken, verlor dabei an Kraft und wurde selbst nach Osten geschoben. Dieser
Richtung folgte auch das Bodenhoch BARBARA, das so mit seinem Zentrum am 28.01.
Norddeutschland erreichte. Die Antizyklone brachte den entsprechenden Regionen
bis zu 8 Stunden Sonne, die aber nicht zu einer höheren Tagestemperatur führte.
Neben dem noch zu niedrigen Sonnenstand, brachte der Ostwind kältere Luft aus
Polen heran und verhinderte so, dass sich die Luft erwärmen konnte.
Gleichzeitig sanken in der Nacht zum 29.01. aufgrund der Ausstrahlung die
Tiefstwerte im Flachland auf bis zu -8°C, im Mittelgebirgsraum auch bis auf
-12°C.
Am
30.01. lag das Hoch BARBARA mit einem Kerndruck von 1025 hPa über Südosteuropa.
Dort sorgte es nochmals für wolkenarmes, trockenes und winterlich kaltes
Wetter. Beispielsweise sank in Sofia und Bukarest die Temperatur in der Nacht
auf -12 bzw. -10°C und stieg am Tage auch nur leicht über den Gefrierpunkt. An
diesem Tag ging das Hoch BARBARA im nachfolgenden Hoch CHRISTL auf, sodass es
am 31.01. nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert wurde.
Geschrieben am 08.03.2011 von Matthias Treinzen
Berliner Wetterkarte: 28.01.2011
Pate: Barbara Renker