Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet BEATA

(getauft am 18.11.2009)

 

Aus einem Ableger des Azorenhochs entstanden, verstärkte sich am 18.11.2009 ein Hochdruckgebiet über der Biskaya und dem Süden Frankreichs zusehends. Es wurde mit einem Kerndruck von knapp 1025 hPa alsbald auf den Namen BEATA getauft. Noch am selben Tag zog es weiter bis in den Alpenraum, wobei die bis dato dort noch vorhandenen Tiefausläufer nach Osten verdrängt wurden und sich trockenes und oftmals auch sehr sonniges Wetter durchsetzen konnte. Während sich BEATA mit ihrem Zentrum über dem östlichen Alpenraum etablierte, drängten vom Atlantik her weitere Tiefdruckgebiete nach Nordeuropa. Dadurch drehte die Strömung auf eine südwestliche Richtung und mit einem zudem recht kräftigen Wind konnten für die Jahreszeit sehr milde Luftmassen subtropischen Ursprungs bis nach Deutschland transportiert werden. Die Höchstwerte am 19.11. lagen dadurch verbreitet zwischen 11 und 14°C, im Süden wurden örtlich bis 17°C gemessen. In der darauffolgenden Nacht gingen die Temperaturen in den windschwachen Gebieten dann allerdings stark zurück. Grund dafür war der geringe Feuchtegehalt der Luft, trockene Luft kühlt deutlich schneller aus, als feuchte. So lagen dann auch die Tiefstwerte im Südosten und Osten Deutschlands vielerorts nur wenige Grad über dem Gefrierpunkt. In Augsburg zum Beispiel wurde mit -0,8°C auch leichter Frost registriert. In höher gelegenen Gebieten und besonders auf den Bergen war es dagegen deutlich angenehmer: die Wetterstation auf dem Hohenpeißenberg in Bayern, in einer Höhe von 977m gelegen, meldete eine Tiefsttemperatur von 11,8°C. Am 20.11.2009 konnte das Ganze noch ein wenig gesteigert werden. Hoch BEATA hatte einen maximalen Kerndruck von ca. 1035 hPa. Verbreitet erreichte die Luft frühlingshafte Temperaturwerte zwischen 14 und 18°C, vor allem im Norden und im Westen des Landes. Auch im Südwesten war es ungewöhnlich warm, im Breisgau wurde vereinzelt sogar die 20-°C-Marke geknackt, Freiburg meldete ein Maximum von 20,9°C.

Damit war der Höhepunkt der kurzen, sehr milden und sonnenscheinreichen Periode allerdings überschritten. Zuerst überquerten die Fronten von Tief KLAUS das Land mit etwas Niederschlag und nur einen Tag später folgten ihnen jene des Tiefs LUDWIG nach. Sie brachten wieder moderatere Temperaturen und wechselhaftes Schauerwetter mit sich. Das Hochdruckgebiet BEATA wurde Richtung Balkan abgedrängt und schwächte sich nun auch deutlich und rasch ab. Am 22.11. lag der Kerndruck frühmorgens nur noch bei ungefähr 1030 hPa. Einen Tag später war kaum noch ein eigenständiges Druckgebilde zu erkennen, BEATA gliederte sich im Tagesverlauf wieder in den subtropischen Hochdruckgürtel ein und verschwand damit von der Berliner Wetterkarte.


Geschrieben am 25. Januar 2010 von Andreas Blei

Wetterkarte: 20.11.2009

Pate: Beata von Uexküll