Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet BEEKE
(getauft
am 07.01.2009)
Im postfrontalen Absinkbereich der
Kaltfront des Tiefs BODO, die am 07.01.2009 Deutschland überquerte, bildete
sich nördlich von Schottland ein neues Hochdruckgebiet aus, das am selben Tag auf
den Namen BEEKE getauft wurde.
Bereits am Folgetag hatte sich das Hoch
schon quer über Deutschland etabliert. Damit einhergehende schwachwindige
Verhältnisse gepaart mit geringer Bewölkung und einer Schneedecke, die sich in
den Vortagen in weiten Teilen Deutschlands gebildet hatte, herrschten nun
ideale Bedingungen für sehr strenge Fröste vor. So sank das Quecksilber in der
Nacht zum 08.01. verbreitet unter -10°C. Ausgehend von -12°C Tiefsttemperatur
in Barth an der Ostsee über -18°C in Bamberg bis hin zu -12°C in Freiburg
verdeutlichten die Ausprägung und -dehnung der Kaltluftmasse. Nur um
Nordseeumfeld auf Helgoland konnten noch Werte knapp über dem Gefrierpunkt
gemessen werden.
Tagsüber gestaltete sich das
Wettergeschehen dann zweigeteilt. Während sich in der Nordhälfte Deutschlands zwischen
Nebel- und Hochnebelfeldern nur vereinzelt die Sonne durchsetzen konnte, schien
sie in der Südhälfte des Landes nahezu ungestört. Diese Unterschiede waren in
der aktuellen Lage BEEKES begründet, die inzwischen mit einem Kerndruck von
rund 1034 hPa über Tschechien angelangt war. Während an der Südflanke des Hochs
trocken-kalte Ostwinde dominierten, wurde an der Nordflanke etwas feuchtere
Nordseeluft heran transportiert. Die Höchsttemperaturen blieben trotz Sonnenscheins
verbreitet im Dauerfrostbereich, nur unmittelbar in Küstennähe gab es zarte
Plusgrade.
In der Folge verlagerte sich das Hoch BEEKE
nur wenig nach Südosten. Damit blieb es bei dieser Zweiteilung des Wetters in
Deutschland. Auch in den Nachbarländern setzte sich die bodennahe Kaltluft nun
vollends durch. Bei einer Schneehöhe von 3cm wurde beispielsweise in der Nacht
zum 10.01. in Paris eine Tiefsttemperatur von -11,4°C erreicht, in Deutschland
knackte Bamberg unterdessen mit -20,1°C die -20°C-Marke.
Im Nordwesten des Landes machte sich nun
schon wieder leichter Tiefdruckeinfluss bemerkbar, der in der Norddeutschen
Tiefebene für eine erhebliche Frostabschwächung sorgte. In der Nacht zum 13.01.
blieb es hier vielerorts schon frostfrei.
Anschließend verlagerte sich das Hoch BEEKE
über das Schwarze Meer bis zum Kaukasus, wo es am 15.01. letztmalig auf den
Europäischen Wetterkarten analysiert werden konnte.
Geschrieben am 19.03.2009 von Robert Hausen
Wetterkarte:08.01.2009
Pate: Beeke Herting