Lebensgeschichte


Hochdruckgebiet BELICE

(getauft am 27.11.2011)


Am 27.11.2011 entstand über dem zentralen Nordatlantik ein Hochdruckgebiet, welches auf den Namen BELICE getauft wurde. Dieses wies um 00 Uhr UTC, das entspricht 01 MEZ, einen Kerndruck von etwa 1029 hPa auf.

Die Antizyklone BELICE verlagerte sich unter geringfügiger Verstärkung rasch ostwärts und lag 24 Stunden später mit ihrem Zentrum bereits über dem Alpenraum. Das Hoch BELICE setzte sich am 28.11.2011 über fast ganz Mitteleuropa mit verbreitetem Sonnenschein durch. In weiten Teilen Deutschlands gab es im Bereich des Hochdruckgebietes durch großräumige Wolkenauflösung einen sonnigen Tag, wobei die Temperatur allgemein Werte von 7 bis 11°C erreichte. Nur vereinzelt hielt sich, wie beispielsweise am Rhein, den ganzen Tag über Nebel, sodass die Temperatur in Koblenz nur auf einen Höchstwert von 2°C stieg.

In der folgenden, meist klaren Nacht gab es verbreitet leichten bis mäßigen Frost, stellenweise mit Werten unter -5°C. Am kältesten war es in Oberstdorf mit -6°C, doch war es in Holzdorf und in Gütersloh mit -5°C nur wenig milder. Lediglich in Küstennähe blieb es deutlich wärmer, und in List auf Sylt sank die Temperatur nur bis auf knapp +7°C ab.

Bis zum 29.11.2011 zog das Hochdruckgebiet BELICE mit seinem Zentrum bis zum Dreiländereck Rumänien-Serbien-Ungarn. In seinem von Spanien bis zur Türkei und von Griechenland bis zur Ostsee reichenden Einflussbereich wurden verbreitet Luftdruckwerte von über 1030 hPa registriert. Recht unterschiedlich waren in Deutschland an diesem Tag die Bewölkungsverhältnisse und damit auch die Höchstwerte der Temperatur. Ein breiter Streifen mit Hochnebel hielt sich tagsüber vom Sauerland bis nach Bayern, in dem der Gefrierpunkt meist nur wenig überschritten wurde. Regensburg meldete bei anhaltend trübem Himmel nur ein Maximum von 0°C. Insbesondere am Alpennordrand schien aber wieder längere Zeit die Sonne, sodass die Temperatur beispielsweise in Altenstadt/Schongau bis 13°C stieg. Freiburg im Breisgau meldete sogar ein Maximum von 14°C.

Im Norden und Westen Deutschlands setzte sich am 30.11.2011 wieder ein Keil des mit seinem Zentrum über Südwestrumänien gelegenen Hochdruckgebietes BELICE durch und sorgte für viel Sonnenschein. Die horizontale Erstreckung des ausgedehnten, stabilen und somit blockierenden Hochdruckgebietes nahm nach Südwesten und Osten zu. Die Luftdruckwerte erreichten im Südwesten verbreitet etwa 1026 hPa und im Osten verbreitet um 1028 hPa, vereinzelt wieder über 1030 hPa.

Am Folgetag weitete die nahezu stationäre Antizyklone BELICE ihre horizontale Erstreckung vor allem Richtung Nordwestafrika, aber auch zur polnischen Ostseeküste aus. Zum Frühtermin um 06 Uhr UTC meldeten elf Stationen in Ost und Südosteuropa Nebel. In Gebieten, in denen sich der Nebel lang hielt, lagen die Maxima bei nur 0 bis 2°C. Andernorts, wo viele Sonnenstunden registriert wurden, erreichte die Temperatur Maxima von 13 bis 17°C.

In der Nacht zum 02.12.2011 verlor das Hoch BELICE unter großräumiger Abschwächung allmählich seine horizontale Ausdehnung und somit auch seinen Einfluss auf West- und Zentraleuropa. In Griechenland wurden an diesem Tag Maxima der Temperatur von 16 bis 18°C erreicht. In den weiter nördlich gelegenen Staaten Bulgarien, Serbien und Rumänien wurden verbreitet nur 7 bis 9°C registriert.

Am 03.12.2011 lag die sich weiter abschwächende Antizyklone BELICE mit ihrem Zentrum über Griechenland. Ihr Einflussbereich reichte nur noch von den Alpen bis Kreta und von Sardinien bis zur Türkei.

Bis zum Folgetag verlagerte sich das Hoch BELICE rasch nordostwärts und lag mit seinem Zentrum über Westrussland bevor es am 05.12.2011 aus dem Analysebereich der Berliner Wetterkarte verschwand.

 


Geschrieben am 05.02.2012 von Jasmin Krummel

Berliner Wetterkarte: 28.11.2011

Pate: Stefan Oertel