Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  BRISCA

(getauft am 26.07.2005)

 

 

Am 26.7. bildete sich im Absinkbereich zwischen zwei Tiefdruckgebieten über dem Zentralmassiv in Frankreich ein Hochdruckgebiet. Dieses zunächst schwache Hoch (1014 hPa) wurde in der Berliner Wetterkarte folgerichtig auf den Namen BRISCA getauft.

Das stromaufwärts gelegene vordere Tiefdruckgebiet FRANK über Südskandinavien hatte in den folgenden beiden Tagen eine Art Sogwirkung, sodass BRISCA sich fast wie ein Tiefdruckgebiet mit der Höhenströmung nach Osten verlagern konnte. „Angeschoben“ wurde es auf der Rückseite durch das Tief GERRIT über dem Ostatlantik vor der Iberischen Halbinsel.

Das Hoch BRISCA verlagerte sein Zentrum von Frankreich über den Alpenhauptkamm bis hin zu den Karpaten am 29. Juli. Auf  Weg dahin verstärkte sich das Hoch auf einen Kerndruck von 1021 hPa und vergrößerte seinen Einflussbereich. Entlang der Zugbahn von Hoch BRISCA herrschte sonniges, trockenes und warmes Sommerwetter bei Höchstwerten bis zu 31,5°C in München am 27. Juli, 35°C in Wien am 28. Juli  und 34°C in Bukarest am 29. Juli.

In den folgenden beiden Tagen schwächte sich das inzwischen ortsfeste Hoch BRISCA über dem Südbalkan ab. Es konnte aber dennoch ganz Südosteuropa mit hochsommerlichem Wetter versorgen, da es über Osteuropa das Hoch ANNETTE als Verstärkung hatte. Dadurch war den Tiefs, die über Mitteleuropa bereit standen, der Weg nach Südosten versperrt.

Am 1. August 2005 verschwand das Hoch BRISCA aus der Berliner Wetterkarte. Dies lag an einer Druckabnahme am Boden welche eine Verringerung des horizontalen Druckgradienten zur Folge hatte. Außerdem näherte sich mit der südwestlichen Höhenströmung ein Wellentief auf der Rückseite des Hochs. Dabei entstand eine stark ausgeprägte Luftmassengrenze mit enormem Niederschlags- und Gewitterpotenzial an der Vorderseite der Welle und erfasste sehr rasch den nördlichen Einflussbereich des ehemaligen Hochs. Damit gab es in den betroffenen Regionen verbreitet Niederschlagsmengen von über 20mm pro Quadratmeter. So fielen in Breslau beachtliche 32mm Regen pro Quadratmeter.

 


Geschrieben am 16.08.2005 von Jürgen Püschel

Wetterkarte: 26.07.2005

Pate: Dr. Brisca Engel-Pleger