Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet CANDIDA
(getauft am 31.01.2007)
Am
28. Januar entstand bei 30°N und 60°W mitten auf dem Atlantik ein
Hochdruckgebiet. Unter einer Westströmung gelegen, bewegte es sich bis zum
Folgetag auf den 45.Grad westlicher Länge. In dieser Zeit hatte es sich bereits
auf über 1025 hPa im Kern verstärkt. Es wurde nun von einem Hochkeil gestützt,
der sich weiter südwestlich davon befand. In seinem Einflussbereich schien
meist die Sonne. Umliegende Wetterschiffe registrierten dabei Wassertemperaturen
von 20°C
Bis
zum 30. Januar verlagerte sich das Hoch kaum und erreichte das Gebiet westlich
von den Azoren. Der stützende Keil reichte nun weit vom Atlantik bis zu den
Britischen Inseln, so dass nun auch bald in Mitteleuropa mit antizyklonalem
Wettergeschehen zu rechnen war. Aus diesem Grund kam das Hoch am nächsten Tag
zu seinem Namen, CANDIDA. Am frühen Morgen des 31., noch nordöstlich der Azoren
liegend, schloss es sich bald mit dem schwächelnden Hoch BRUNI, über
Frankreich, zusammen.
Mit
einem Kerndruck von über 1030 hPa lag CANDIDA am 1. Februar über dem westlichen
Rand der Biskaya. Ihre Einflüsse reichten weit vom Atlantik bis nach Nordafrika
und zu den Westalpen. Dennoch war das selten mit schönem Wetter verbunden. Da
CANDIDA feuchte Meeresluft mit sich führte, bescherte dies den meisten
Anrainern einen wolkenverhangenen Tag.
Bis
zum nächsten Tag hatte sich CANDIDA kaum verlagert und lag nun über der
Westküste Frankreichs. Dort war es durch die feuchte Atlantikluft fast
ganztägig bedeckt. Teilweise fiel auch etwas Nieselregen aus der dichten
Bewölkung. Gegen Mittag erreichte das Hoch den Bodensee und überzog somit den
gesamten Alpenraum sowie den Süden Deutschlands mit tief hängender
Stratusbewölkung. So lagen die Höchsttemperaturen, in der mitgeführten
subtropischen Luftmasse, meist im einstelligen Bereich. Nur die Gebirgsspitzen
ragten aus dem Hochnebel. Da brachte es die Zugspitze immerhin auf 5,6
Sonnenstunden. In luftiger Höhe reichte das allerdings nur zu -5,8°C
Höchsttemperatur.
CANDIDA
zog nun weiter auf den Kontinent und erreichte am frühen Morgen des 3.
Februars, auf einen Kerndruck von über 1025 hPa abgeschwächt, die
Balkan-Region. Unter Abtrocknung der Luftmasse brachte sie jetzt weit
verbreitet freundliches Wetter mit sich. Von Italien bis östlich von Moskau war
es dabei fast wolkenfrei. Aufgrund eines Kaltluftvorstoßes, ausgehend von
Skandinavien, löste sich Hoch CANDIDA aber dann am nächsten Tag auf.
Geschrieben am 20.03.2007 von Norbert Rupsch
Wetterkarte: ?
Pate: Dr. Bernhard Schroff