Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  CARMEN

(getauft am 23.12.2005)

 

Ein über dem Nordatlantik entstandenes Hochdruckgebiet wurde am Freitag, den 23.12.05 auf den Namen CARMEN getauft. Am Tag der Taufe lag das Zentrum des stärker werdenden Hochs über Island. Die Temperatur stieg in Reykjavik auf 2°C. Auch am nächsten Tag lag der Kern des Hochs über Island, jedoch hatte sich die Hochdruckzone flächenmäßig vergrößert. In Reykjavik stieg die Temperatur an diesem Tag auf bis zu 6°C.

CARMEN zog weiter nach Südosten und lag mit ihrem Zentrum am Sonntag [25.12.05] über den Shetlandinseln. Das Hoch beeinflusste nun den Wetterablauf über Schottland, Großbritannien, den Benelux-Ländern sowie über Nordwestfrankreich. In London stieg dabei die Temperatur auf 7°C. Schon einen Tag später [Montag 26.12.05] befand sich der Kern von CARMEN über Nordnorwegen. An der Ostflanke des Hochs gelangte dabei sehr kalte Luft polaren Ursprungs nach Russland, während die Temperatur in Skandinavien selbst bei Werten um –5°C lag.

Die Hochdruckzone CARMEN verstärkte sich weiter und reichte am nächsten Tag bereits von Großbritannien über Skandinavien hinweg bis nach Russland. In Mittel-Finnland sank die Temperatur bis auf –22°C. Dies war jedoch erst der Beginn der andauernden Kältezufuhr in den nördlichen Breiten. Am Mittwoch, den 28.12.05 hatte sich CARMEN bis nach Westrussland verlagert. Das Hoch bestimmte dabei weiterhin den Wetterablauf über ganz Nordeuropa. Auch Norddeutschland gelangte an diesem Tag unter Einfluss des Hochdruckwetters.  

Am Donnerstag lag das Zentrum des Hochs etwa 800km östlich von Moskau und der Kerndruck bei etwa 1050 Hektopascal. Das Einflussgebiet des Hochs erstreckte sich von Westsibirien über Russland hinweg bis nach Zentral-Skandinavien.  Die Tageshöchstwerte lagen in Russland bei –10°C bis +3°C. In der Nacht sanken die Temperaturen dann jedoch auf Werte bis –27°C. Von Russland bis Skandinavien konnte dabei an einigen Wetterstationen leichter- bis mäßiger Schneefall registriert werden.

Am nächsten Tag, Freitag den 30.12.05 sah die Großwetterlage ähnlich aus. Eingeflossene bodennahe Warmluft lies jedoch die Temperaturen in Russland und den anliegenden Ländern ansteigen. So lag die Tageshöchsttemperatur in Moskau bei 2°C. CARMEN beeinflusste nun den Wetterablauf in den Schwarzmeerländern sowie in Russland, Tschechien, Polen, Finnland und Skandinavien. Das Wetter selbst schwankte in diesen Ländern von Regen über Schneefall bis hin zu Nebel.

Am Sylvestertag wurde CARMEN von starken nordatlantischen Tiefdruckwirbeln nach Osten abgedrängt. Unser Hochdruckgebiet hatte seinen großkontinentalen Einfluss verloren und beschränkte sich von der Fläche her nun mehr oder weniger auf Russland. Vereinzelt gab es dort leichten Schneefall.

CARMEN blieb noch bis zum 06.01.2006 in diesem Gebiet liegen und vereinigte sich schließlich am Samstag, den 07.01.2006 mit einem neuen kräftigen Hoch namens ANDREAS.   

 


Geschrieben am 24.01.2006 von Ronny Büttner

Wetterkarte: 28.12.2005

Pate: Carmen Ehrler