Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  CHARLIE

(getauft am 06.09.2008)

 

Am 06.09.2008 weitete sich ein Ableger des Azorenhochs bis nach Spanien und Frankreich aus, welcher an diesem Tag auf den Namen CHARLIE getauft wurde. Es nahm dabei die Funktion eines Zwischenhochs ein. Auf der Rückseite des nach Osten abgezogenen Tiefs NATASCHA verlagerte CHARLIE sein Zentrum stetig weiter nach Mitteleuropa. In Deutschland herrschte an diesem Tag noch sehr zweigeteiltes Wetter. In der Osthälfte war es noch einmal hochsommerlich warm mit bis zu 30°C in Bayern und 27°C in Dresden. Hier entwickelte sich im Tagesverlauf das Tief NATASCHA mit teils ergiebigem Niederschlag. In der Westhälfte erreichten die Höchsttemperaturen zur gleichen Zeit nur noch Werte um 20°C. Diese ersten Einflüsse des Hochs CHARLIE, die mit einem Temperaturrückgang einhergingen, weiteten sich am Folgetag schon auf ganz Deutschland aus, so dass die höchste Temperatur in Dresden nur noch 18°C betrug. Mit der kühlen Polarluft wurde jedoch auch viel Feuchtigkeit heran transportiert, so dass die Sonne sich in Deutschland trotz Hochdruckeinflusses nur sehr schwer durchsetzen konnte, was eindeutig der fortgeschrittenen Jahreszeit zuzuschreiben war. Vielerorts fielen sogar geringe Mengen an Regen, womit sich der Herbst kurzzeitig mehr als deutlich ankündigte.

Am 08.09.2008 war der Einfluss von CHARLIE schon auf ganz Mitteleuropa ausgeweitet. Hier sorgte das Hoch jetzt langsam über dem gesamten Raum von Spanien über Frankreich bis nach Deutschland für eine Wetterberuhigung. Die Wolkenlücken wurden infolge der absinkenden Luftbewegungen größer und damit konnten auch die Temperaturen wieder leicht ansteigen.

Da CHARLIE jedoch nur ein Zwischenhoch war, wanderte er recht schnell mit der Höhenströmung nach Osten ab. So lag das Hochdruckgebiet am nächsten Tag nochmals mit seinem Zentrum und 1021 hPa Kerndruck genau über Mitteleuropa und sorgte deutschlandweit für sonniges Spätsommerwetter und Temperaturen bis 27°C in Südwestdeutschland. Von Westen näherten sich jedoch schon die Frontenausläufer des ehemaligen Hurrikans HANNA, so dass CHARLIE am 10.09.2008 bereits mit Schwerpunkt über Südosteuropa lag und Deutschland sich wieder unter dichteren Wolken mit Regen befand. In der Folge schwächte sich CHARLIE jetzt schnell immer weiter ab und war an diesem Tag das letzte Mal auf der Berliner Wetterkarte zu sehen.


Geschrieben am 16.09.2008 von Thomas Schubert

Wetterkarte: 09.09.2008

Pate: Karl-Erivan Haub