Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
CHRISTIAN
(getauft am
21.01.2018)
Im Laufe des
21.01.2018 bildete sich allmählich eine sogenannte Hochdruckbrücke, ein Bereich
höheren Luftdrucks zwischen zwei abgeschlossenen Hochdruckgebieten aus. Diese
Hochdruckbrücke erstreckte sich über Mitteleuropa von der Ostsee bis zur
Iberischen Halbinsel zwischen einem Hochdruckgebiet über Skandinavien sowie dem
Baltikum und einem Hochdruckgebiet über Portugal. Daraufhin entwickelte sich
innerhalb dieses Bereiches ein schwaches Hochdruckzentrum. Aufgrund von
prognostizierten Entwicklungen eines umfangreichen Hochdruckgebietes sowie
einer Wetterwirksamkeit für Europa wurde am 21.01.2018 in der Prognose für den
Folgetag dieses Hochdruckzentrum auf den Namen CHRISTIAN getauft.
Am 22.01.2018
lag dann das Zentrum von Hoch CHRISTIAN mit einem maximalen Luftdruck von etwa
1020 hPa über Tschechien sowie Österreich. Das Hochdruckgebiet CHRISTIAN war
zwar an diesem Tag noch recht schwach ausgeprägt, trotzdem wurden bereits in
der im Osten von Tschechien liegenden Stadt Holešov eine recht hohe
Sonnenscheindauer von 5,4 Stunden gemessen. Am österreichischen Flughafen in
Klagenfurt wurde sogar eine Sonnenscheindauer von bis zu 7 Stunden verzeichnet.
Durch die hohe Einstrahlung gab es zusätzlich Höchsttemperaturen von bis zu
5,1°C, welche etwa um 13 Uhr UTC erreicht wurden, was 14 Uhr MEZ entspricht. In
der slowakischen Stadt Dudince waren besonders die Temperatursprünge von
Bedeutung. So stieg die Temperatur von -11.5°C um 7 Uhr UTC um fast 14°C auf
+2,3°C um 14 Uhr UTC an. Aufgrund des wolkenlosen Himmels lies die einfallende
Sonnenstrahlung die Temperatur dort von 9 Uhr UTC bis 10 Uhr UTC besonders
stark von -7,3°C auf -1,8°C steigen, also ein Anstieg von 5,5°C in nur einer
Stunde.
Aufgrund einer
einsetzenden westlichen Höhenströmung in einer Höhe von etwa 5,5 km wurde die
Antizyklone CHRISTIAN bis zum 23.01.2018 weiter in Richtung Osten bis Nordosten
verlagert. Mit einem leicht angestiegenen maximalen Luftdruck von ca. 1025 hPa
lag das Hoch CHRISTIAN somit über weiten Teilen Osteuropas mit dem Zentrum über
Weißrussland. In der litauischen Hauptstadt Wilna gab es zwar insgesamt nur
eine Sonnenscheindauer von 3,4 Stunden, aufgrund der starken Abkühlung in der
Nacht wurden aber Tiefstwerte der Temperatur von bis zu -14,9°C um 18 Uhr UTC
erreicht. Aber auch in der lettischen Stadt Rēzekne wurden
Tiefsttemperaturen von bis zu -12,4°C um 21 Uhr UTC gemessen. In Weißrussland
gab es sogar ein besonderes Extremum. Neben der Tatsache, dass in der
weißrussischen Stadt Sarcovschina die in
Weißrussland höchste Sonnenscheindauer von etwa 5,4 Stunden verzeichnet wurde,
erreichte die Temperatur in der Stadt Klicev um 21 Uhr UTC einen Minimalwert
von -20,6°C. Solch niedrigen
Temperaturen sind nur möglich, wenn
ein wolkenloser Himmel in der Nacht vorherrscht, da dann die Erde viel Wärmeenergie abstrahlen kann und somit auskühlt.
In der Nacht
zum 24.01.2018 entwickelte sich das Hochdruckgebiet CHRISTIAN weiter auf einen
maximalen Luftdruck von ca. 1035 hPa und erstreckte sich weiterhin über große
Teile von Osteuropa sowie bis nach Österreich und bis zum Norden von
Griechenland. In der weißrussischen Stadt Homel wurde erneut eine ähnlich hohe
Sonnenscheindauer von etwa 6,2 Stunden wie bereits am Vortag gemessen. Durch
die hohe Sonneneinstrahlung stieg die Temperatur zudem um 12 Grad von -18,1°C
um 03 Uhr UTC auf -6,1°C um 18 Uhr UTC an. Aber auch in der Ukraine, in der
Stadt Uman, wurden hohe Temperatursprünge aufgezeichnet.
Dort stieg die Temperatur ebenfalls etwa um 12°C von -16,4°C um 06 Uhr UTC auf -4,2°C um 12 Uhr UTC an. In der
ukrainischen Großstadt Dnipro gab es an
diesem Tag zudem sogar bis zu 8,7 Sonnenstunden.
Bis zum
25.01.2018 blieb die Antizyklone CHRISTIAN weiterhin bei einem maximalen
Luftdruck von ca. 1035 hPa bestehen. Allerdings wurde das Hoch CHRISTIAN
aufgrund eines Tiefdruckkomplexes, welches sich großflächig über Nord- und
Westeuropa entwickelte, weiter nach Südosten verdrängt. Dadurch zog sich die
Antizyklone CHRISTIAN von Moskau über die Ukraine sowie Rumänien bis nach
Griechenland mit dem Zentrum über dem Süden der Ukraine. Dadurch wurden erneut
hohe Sonnenscheindauern von bis zu 8,2 Stunden in der ukrainischen Stadt
Winnyzja registriert. Der stärkste Temperaturanstieg wurde an diesem Tag in der
Stadt Kropywnyzkyj gemessen. Dort stieg die Temperatur um 12°C von -17,6°C um 03
Uhr UTC auf -5,6°C um 12 Uhr UTC an. Das Temperaturmaximum wurde hingegen in
der Stadt Lwiw mit 5,4°C um 12 Uhr UTC registriert. Auf dem bulgarischen Berg
Musala wurde sogar eine Sonnenscheindauer von bis zu 9,9 Stunden verzeichnet.
Besonders hohe Maximaltemperaturen wurden am griechischen Flughafen in Kerkyra aufgezeichnet. Dort wurden um 12 Uhr UTC 13,6°C
gemessen. Aber auch in der serbischen Stadt Loznica gab es um 14 Uhr UTC mit
etwa 10,5°C milde Temperaturen für diese Jahreszeit.
Am 26.01.2018
schwächte sich das Hochdruckgebiet CHRISTIAN aufgrund des großflächigen
Tiefdruckkomplexes über Skandinavien sowie aufgrund eines Tiefs über Zypern nur
minimal auf einen maximalen Luftdruck von etwa 1030 hPa ab. Auch die Lage der
Antizyklone CHRISTIAN veränderte sich nur wenig. So lag das Hochzentrum an
diesem Tag über Bulgarien. Somit gab es in Bulgarien viele sonnenscheinreiche
Orte. Darunter vor allem erneut der bulgarische Berg Musala sowie der Ort Mourgash. An den beiden dortigen Wetterstationen wurde
eine jeweilige Sonnenscheindauer von 9,8 sowie 9,6 Stunden gemessen. Außerdem
wurde in der bulgarischen Stadt Sandanski eine maximale Temperatur von 8,2°C um
16 Uhr UTC registriert. Aber auch in Rumänien wurden hohe Tagestemperaturen
erreicht. So wurden zum Beispiel in der Stadt Arad 8,7°C um 13 Uhr UTC sowie in
der Gemeinde Ocna Șugatag 8,4°C
um 14 Uhr UTC aufgezeichnet. Dafür war von Vorteil, dass die durchschnittliche
Sonnenscheindauer in vielen rumänischen Orten bei 5 bis 8 Stunden lag. Die
höchsten Temperaturen wurden allerdings in Serbien gemessen. So wurden um 13
Uhr UTC in der serbischen Stadt Loznica milde 12,0°C verzeichnet.
In der Nacht
zum 27.01.2018 war die Höhenströmung in einer Höhe von ca. 5,5 km relativ
schwach ausgeprägt, sodass sich das Bodenhoch CHRISTIAN kaum verlagerte. Am
27.01.2018 erstreckte sich somit das Hoch CHRISTIAN von der Ukraine über das
Schwarze Meer sowie Bulgarien bis nach Griechenland. Dabei blieb das Zentrum
der Antizyklone mit einem konstanten, maximalen Luftdruck von etwa 1030 hPa
weiterhin über Bulgarien bestehen. An diesem Tag wurden besonders in
Griechenland vielerorts hohe Temperaturen aufgrund von landesweit hohen
Sonnenstunden von etwa 6 bis 9 Stunden erreicht. Am Flughafen in der
griechischen Gemeinde Kalamata gab es zu 12 Uhr UTC 14,9°C, am Flughafen in der
Stadt Korfu wurden um 12 Uhr UTC sogar bis zu 17,0°C aufgezeichnet. In keinem
anderen Land, dessen Wettergeschehen von dem Hoch CHRISTIAN bestimmt wurde,
konnten diese hohen Temperaturen erreicht werden.
Am 28.01.2018
verlagerte sich die Antizyklone CHRISTIAN allmählich nach Nordosten und lag mit
dem Zentrum nördlich des Schwarzen Meeres über der Ukraine. Dabei verstärkte
sich das Hochdruckgebiet CHRISTIAN leicht auf einen maximalen Luftdruck von ca.
1035 hPa. Das Hoch konnte sich in der Ukraine aber nicht gegen eine Front
durchsetzen, die von Nordwesten sehr unbeständiges Wetter brachte. In Rumänien
hingegen wurden neben landesweit hohen Sonnenscheindauern von etwa 4 bis 7 Stunden
in dem Ort Drobeta Turnu Severin noch Höchsttemperaturen von 7,7°C um 17 Uhr
UTC erreicht. Neben der Antizyklone CHRISTIAN hat sich im Laufe der Tage ein
weiteres, sogar wesentlich stärkeres und größeres Hochdruckgebiet über dem
westlichen Russland mit einem maximalen Luftdruck von ca. 1055 hPa gebildet.
Aufgrund des starken Einflusses dieses Hochs über dem westlichen Russland
vereinigte sich das Hochdruckgebiet CHRISTIAN im weiteren Tagesverlauf mit
diesem Hoch und verschwand von der Wetterkarte. Somit konnte das Hochdruckgebiet
CHRISTIAN am Folgetag nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert
werden.