Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  CORNELIA

(getauft am 21.01.2005)

 

 

 

Der Bildungsort des Hochdruckgebildes CORNELIA lag im nördlichen Atlantik, ungefähr 500 km von der Südspitze Grönlands entfernt. In der Höhenkarte war als Ursache für das Hochdruckgebiet ein Höhenrücken über dem Atlantik auszumachen, der von der Küste Neufundlands bis nach Schottland reichte.

In den folgenden Tagen verstärkte sich die Amplitude dieses Rückens und demzufolge verstärkte sich das Bodenhoch und dehnte sich auch räumlich weiter aus. Auf ihrer östlichen Vorderseite führte CORNELIA in den folgenden Tagen in einer Nordströmung arktische Luft über die Nordsee bis nach Mitteleuropa. Die tieferen Temperaturen machten sich zuerst in der Höhe bemerkbar: in etwas über km Höhe wurden am 24.01. bereits -40°C gemessen. Eine solche Labilisierung der Luftschicht über Deutschland ging folglich mit Niederschlägen in Form von kleinräumigen Schneeschauern Hand in Hand, die z.B. Cottbus innerhalb von einer Stunde eine 3cm dicke Schneedecke bescherten. Selbst so ein relativ seltenes Ereignis wie das eines Wintergewitters mit Schnee- und Graupelschauern konnte man am Montag, den 24.01., beobachten.

Die Schneefälle setzten sich auch am Dienstag den 25.01. in ganz Deutschland fort: in Berlin gab es bis zu 9 cm Neuschnee, was natürlich wenig im Vergleich zu den Werten auf der Zugspitze erscheint. Dort nämlich wuchs die Schneedecke um 54 cm auf insgesamt 110 cm.

Bis zum Freitag den 26.1. hatte sich das Einflussgebiet CORNELIAs sehr stark vergrößert. Mit einem Kerndruck von rund 1050 hPa in ihrem Zentrum zwischen Irland und Island beherrschte die Antizyklone über viele Tage hinweg den Raum zwischen der Südostküste Grönlands und dem Golf von Biscaya. Dabei etablierte sich auf ihrer Rückseite eine Südströmung, die relativ warme und feuchte Luft aus südlicheren Breiten über den Atlantik bis nach Island führte und beispielsweise Reykjavik am Dienstag, 01.02., frühlingshafte 7°C brachte. Weitere warme Luftmassen wurden dann um das Hochdruckgebiet herum auf die Vorderseite transportiert und bewirkten in Deutschland einen kurzfristigen Wärmeeinbruch. In Dahlem wurden am Montag, den 31.01. 6°C gemessen, an der Nordseeküste sogar bis zu 7°C. Diese wärmere Zwischenphase dauerte 6 Tage an, bis dann am 06.02. erstmals auch tagsüber wieder Minusgrade in Dahlem gemessen wurden.

Kurz vorher, am 05.02., hatte sich das Hoch CORNELIA über dem Westausgang des Ärmelkanals aufgelöst.

 


Geschrieben am 26.02.2005 von Paul Becherer

Wetterkarte: ?

Pate: Hansjörg Bock