Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet DAMIAN

(getauft am 29.07.2010)

 

Ende Juli, Anfang August 2010 herrschte eine markante Troglage über Mitteleuropa. Über mehrere Wochen hinweg zog ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen über Deutschland hinweg. Sie brachten vielerorts starken Regen, Gewitter und sogar Überschwemmungen mit sich.

Jedoch gab es auch Regenpausen, eine davon erreichte Deutschland mit Hoch DAMIAN. Es bildete sich am 29.07. als Ausläufer des Azorenhochs und wurde noch am gleichen Tag auf den Namen DAMIAN getauft. Eingelagert zwischen den beiden Tiefdruckgebieten TINA über Südskandinavien und USCHI über Island, verlagerte es sein Zentrum an nur einem Tag von den Azoren zur Bretagne. Während an diesem 29.07. noch Tief TINA das Wettergeschehen in ganz Deutschland bestimmte und erneut kräftige Schauer und Gewitter (Rheinstetten 28 mm Niederschlag in 24 h) brachte, gab es einen Tag später schon erste längere Auflockerungen in der Mitte Deutschlands. So schien im Berliner Raum die Sonne bis zu 10 h. Den letzten Regen am Alpenrand und dichtere Wolkenfelder an der Ostsee konnte DAMIAN allerdings erst am 31.07. vom Himmel verdrängen. So lösten sich vielerorts die Wolkenfelder auf. In Stuttgart konnte mit 14,2 h Sonnenschein das Maximum von Deutschland gemessen werden. Mit der Sonneneinstrahlung und gleichzeitig einfließenden subtropischen Luftmassen von Südwesten her stiegen die Temperaturen verbreitet über die 25°C Marke. So konnten auch die Magdeburger mit 27,7°C einen Sommertag verbuchen. An diesem 31.07. lag das Zentrum von Hoch DAMIAN über Süddeutschland. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung und besaß einen Kerndruck von über 1020 hPa.

Eingebettet in die nordwestliche Höhenströmung wanderte DAMIAN langsam weiter nach Südosten. Dahinter näherten sich am 01.08. schon wieder die ersten Ausläufer der Frontensysteme des Tiefs USCHI mit dichten Wolkenfeldern und Regen an der Nordseeküste, sodass die Regenpause des Zwischenhochs nach 2 Tagen in weiten Teilen Deutschlands wieder beendet war.

DAMIANS Kern lag inzwischen über Wien, sorgte weiterhin für heißes Sommerwetter mit bis zu 32°C in Bukarest, und wanderte unter weiterer Abschwächung in den nächsten 24h bis nach Belgrad, wo am 02.08. nochmals ein Druck von 1017,5 hPa gemessen wurde. Bis zum nächsten Tag sank der Druck in Belgrad um mehr als 5 hPa. Dies hatte die Auflösung von DAMIAN über der Balkanhalbinsel zufolge, sodass er fortan nicht mehr auf der Wetterkarte zu sehen war.


Geschrieben von Thomas Schubert am 01.09.2010

Kartenausschnitt: 31.07.2010

Pate: Diana Rißmann