Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  DANIEL

(getauft am 20.07.2006)

 

Während am Donnerstag, den 20. Juli 2006 eine schwach ausgeprägte Konvergenzzone über Deutschland hinweg nach Osten zog und es in ihrem Bereich vereinzelt zu Gewittern kam, konnte sich über dem Ärmelkanal ein neues Hochdruckgebiet bilden, das auf den Namen DANIEL getauft wurde. Auf der Rückseite der Konvergenzzone war die Luft mit Feuchtigkeit angereichert, die besonders in Norddeutschland in Verbindung mit kühlerer Luft zu höheren Taupunktwerten führte und zunehmend Schwüle auftrat.

DANIEL verlagerte sich rasch in nordöstliche Richtung parallel zur Küstenlinie der Nordsee, sodass er bereits am 21.07. mit seinem Kern über der niederländischen Küste lag und es in seinem Bereich zu absinkenden Luftmassen kam, die wiederum zur Wolkenauflösung und schließlich auch zur Abtrocknung der Luft führten.

Durch seine nordöstliche Zugrichtung verlagerte sich DANIEL weiter entlang der Nordseeküste in Richtung Dänemark, sodass er besonders dem Norden und dem Westen Deutschlands, aber auch durch seine weite östliche Ausdehnung dem Osten Deutschlands viel Sonnenschein bescherte. So konnte am 21.07. vielerorts zwischen 12 und 14 Stunden lang die Sonne genossen werden, zusammen mit etwas niedrigeren Temperaturen im Vergleich zum Vortag. 

Am Mittag des 22.07. erfassten kräftige Schauer und Gewitter das Rheinland. Dabei fielen in Nürburg in der Eifel 15 Liter pro Quadratmeter, wobei die Temperatur innerhalb einer Stunde um 11K von 35°C auf 24°C zurückging. Die Gewitterfront verlagerte sich langsam weiter nach Osten, wurde jedoch zunehmend durch das Hoch DANIEL abgeschwächt. Dies führte dazu, dass im Berliner Raum kaum noch Tropfen fielen.  

Ab dem 22.07., an dem sein Kern mittags über Sylt lag, verlagerte sich DANIEL nach Osten, wo er sich am 23.07. über der südlichen Ostsee langsam auflöste.                         

Zusammengefasst war DANIEL mit einem Kerndruck, der selten die 1020 hPa überschritt, ein relativ schwaches Hoch, das sich zugleich sehr rasch verlagerte und demnach bereits am 24.07. mit seinem Abzug nach Polen schon nicht mehr namentlich auf der Berliner Wetterkarte erwähnt wurde. Trotz alledem bildete DANIEL ein weiteres Glied in der Kette von Hochdruckgebieten, die sich im Juli quasi nur so die Hand reichten und einen „heißen“ Tag (Temperatur über 30°C) nach dem anderen mit sich brachten.         


Geschrieben am 07.08.2006 von Dennis Dalter

Wetterkarte: 21.07.2006

Pate: Tobias Daniel Wilmering