Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  DIETER

(getauft am 07.02.2004)

 

 

Vom polaren Hochdruckgebiet ausgehend schnürte sich Anfang Februar 2004 über Grönland eine Hochdruckzone ab, die am 07. Februar 2004 auf den Namen DIETER getauft wurde. Sein Zentrum befand sich an diesem Tag mit einem Druck von knapp über 1030 hPa zwischen Island und Grönland.

Über eine Hochdruckbrücke, die kurzzeitig die Frontalzone über dem östlichen Nordatlantik durchbrach, bestand eine Verbindung bis in den Mittelmeerraum hinein. Bis zum 09. Februar 2004 konnte sich DIETER nach Süden ausbreiten, sein Zentrum mit über 1035 hPa befand sich südlich von Irland; aber in einem Gebiet von den Färöer-Inseln bis zu den Westalpen und nach Zentralspanien wurden Bodendruckwerte von über 1030 hPa gemessen. Noch 24 Stunden zuvor war Sturmtief URSULA mit weniger als 925 hPA Kerndruck über Westeuropa hinweg gezogen, so dass dort ziemlich hohe Druckgradienten vorzufinden waren.

Im Satellitenbild vom 10. Februar 2004 war Hoch DIETER als wolkenarmes Gebiet über weiten  Teilen Westeuropas zu erkennen. Ein Teilhoch konnte sich sogar über die Alpen hinweg nach Südosten fortsetzen, so dass selbst im Dinarischen Gebirge Bodendruckwerte von mehr als 1030 hPa auftraten. An DIETERs Nordseite konnte milde Meeresluft vom Atlantik nach Mitteleuropa vorstoßen. Diese zonale Strömung wurde aber bereits am 11. Februar durch den Vorstoß des Hochs ERWIN von Spitzbergen aus nach Süden unterbrochen. ERWIN vereinigte sich für einigen Tage mit dem nahezu ortsfesten Hoch DIETER. Dadurch befanden sich weite Teile Mittel- und Westeuropas sowie des Ostatlantiks unter Hochdruckeinfluss.

An der Vorderseite dieses ausgedehnten Druckgebildes konnte arktische Kaltluft bis in den Mittelmeerraum vordringen, so dass die Temperatur z.B. in Athen am 13.02.2004 auf –11°C sank.

Durch die Blockierungslage von Hoch DIETER über West- und Mitteleuropa wurde die Frontalzone stark meridionalisiert, das durchbrochene Frontensystem konnte allerdings am 14. Februar 2004 eine Aufspaltung in DIETER I über den Britischen Inseln und DIETER II über Frankreich, den Benelux-Ländern und Westdeutschland bewirken.

In den folgenden Tagen schwächte sich DIETER allmählich ab, dehnte sich aber in einem schmalen Streifen vor der Europäisch-Afrikanischen Atlantikküste  bis zu den Kanarischen Inseln nach Süden aus.

Trotz dieses Hochdruckgebietes am Boden meldeten viele Stationen in England bzw. Spanien und Marokko Regen bzw. Schauer oder gewittrige Schauer. Ursache dafür waren zwei Höhenwirbel, die sich vom westlich von Schottland gelegenen Kurzwellentrog abspalten konnten.

Bis zum 17. Februar 2004 hatte sich DIETER weiter nach Osten verlagert und dabei sogar noch einmal leicht verstärkt. Sein Zentrum befand sich über den Zentralalpen. Unterdessen blieb auch Westeuropa unter Hochdruckeinfluss, da sich zwischen DIETER und Hoch FELIX über dem Nordatlantik eine Hochdruckbrücke gebildet hatte.

Im Laufe des nächsten Tages zog DIETER unter Abschwächung bis ins Balkangebiet weiter. Am 19. Februar 2004 war es nicht mehr als eigenständiges Druckgebilde in der Berliner Wetterkarte verzeichnet.

 


Geschrieben am 06. 03.03 von Stefanie Rentz

Wetterkarte: 10.02.2004

Pate: Eva-Marina Dachs