Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet DIETER
(getauft am 08.09.2008)
Am
Zum 12.
September lag die Antizyklone mit einem Kerndruck von inzwischen nahe 1035 hPa über
Lappland und richtete seinen Einflussbereich zunehmend südwärts aus. Damit
stellte sich eine nordöstliche bis östliche Strömung über Deutschland ein, die
aufgrund der recht großen Luftdruckunterschiede mit auffrischenden Winden
verbunden war. In Berlin-Dahlem wurden beispielsweise bis zum Abend Böen bis
14,3 Meter pro Sekunde (Windstärke 7) registriert. Zudem setzte mit Eindringen
der kühlen Luft aus Ost bis Nordost ein markanter Temperaturfall ein. Während
am 11. September in Berlin-Dahlem noch spätsommerliche 23,5°C erreicht wurden,
waren es am nächsten Tag noch 17,9°C.
In der Folge lag
der Druck nun über fast ganz Skandinavien und Finnland und bis nach Russland
hinein verbreitet bei 1030 hPa und das Hoch DIETER spaltete sich vorübergehend in
zwei Zentren auf, wobei Eines nördlich des Bottnischen Meerbusens und das
Andere über der Kola-Halbinsel lag. Unterdessen sanken die Temperaturen im
Norden und Osten Deutschlands weiter. Verdeutlich am Beispiel von Berlin-Dahlem
blieb das Quecksilber am 14. September bei 12,9°C stehen. Durch die
blockierende Lage des Hochs DIETER waren alle wetterwirksamen Fronten und
Tiefausläufer weit abgedrängt worden. Mit einem nördlich der Azoren über dem
Atlantik liegenden Hochdruckgebiet, aus dem sich später das Hochdruckgebiet
ERICH entwickeln sollte, lagen weite Teile Europas im Bereich einer stabilen
Hochdruckbrücke. Dennoch führte Feuchteadvektion von der Ostsee her zur Bildung
dichter Bewölkung im Nordosten Deutschlands mit nur kurzen Auflockerungen,
wohingegen im Süden und Westen Deutschlands häufiger die Sonne schien.
Am 16. September
meldete Berlin-Dahlem eine Höchsttemperatur von 11,3°C. Damit war es an diesem
Tag jeweils ein Grad kühler als in Reykjavik und Murmansk und nur circa 2°C
„wärmer“ als im sibirischen Jakutsk.
Anschließend verlagerte
sich das Hochdruckgebiet DIETER weiter nach Nordosten und wurde in West- und
Mitteleuropa vom Hoch ERICH abgelöst. Am 20. September war Hoch DIETER mit
einem Kerndruck von 1030 hPa noch über weiten Teilen des europäischen Russlands
zu erkennen, bevor es am 24. September in der Gegend des Urals zum letzten Mal auf
der Berliner Wetterkarte analysiert wurde.
Geschrieben am 02.10.2008 von Heiko Wiese
Wetterkarte: 15.09.2008
Pate: Dieter Mahr