Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet DIETLINDE
(getauft
am 12.06.2003)
Das
auf dem Atlantik über den Azoren entstandene Hochdruckgebiet wurde am 12.06.
auf den Namen DIETLINDE getauft. Sie breitete sich rasch weiter nach Nordosten
aus, so dass vor allem die nördlichen Regionen Mitteleuropas nach dem Durchzug
des wetterintensiven Wellentiefs PETER wieder unter Hochdruckeinfluss gerieten.
So
lag DIETLINDE am 13.06. mit ihrem Kern bereits südlich von Irland und
erstreckte sich von den Azoren bis nach Norddeutschland, wo sie sich durch
Zufuhr von trockenerer und vorübergehend auch kühlerer Luft bemerkbar machte.
Bis zum 16.06. blieb sie relativ stationär mit etwas über 1020 hPa Kerndruck
über der Nordsee. So wurden im Uhrzeigersinn teils gemäßigt-polare Luftmassen
aus nordöstlichen Richtungen in den Norden Deutschlands advehiert. Insgesamt
war der Wettercharakter bei Temperaturen von 20-25°C jedoch angenehm frisch und
sonnig.
Im
Süden Deutschlands hielt sich allerdings noch feuchtwarme, hochreichend labil
geschichtete Luft subtropischen Ursprungs, so dass sich eine Luftmassengrenze
von Nordfrankreich über Süddeutschland bis zum Schwarzen Meer ausbildete.
Entlang dieser quasistationären Luftmassengrenze bildeten sich in den Tagen bis
zum 16.06. teils heftige Gewitter mit Unwettercharakter.
In
den folgenden Tagen verlagerte sich DIETLINDE nach Osten, so dass ihr Einfluss
zumindest auf den Westen Deutschlands allmählich nachlies. Zum 18.06. konnte
schließlich Tief QUIRINUS mit seinen Fronten voll auf Deutschland übergreifen
und DIETLINDE entgültig nach Osten abdrängen. Zwischen einem sich stark
intensivierenden Wirbel über Russland und eben diesen Fronten von Westen wurde
sie so arg ‘‘in die Zange genommen‘‘, dass sie sich über Weißrussland liegend
allmählich auflöste.
Am
20.06. erschien DIETLINDE nicht mehr auf den Wetterkarten.
Geschrieben am 06.07.2003
von Steffen Dietz
Wetterkarte: 15.06.2003
Pate: Ulrich Meyer