Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
DIRK
(getauft am
15.01.2020)
Vom
11.01.2020 bis zum 15.01.2020 lag über weiten Teilen Europas das
Hochdruckgebiet CHRISTIAN, welches das Wetter entscheidend mitbeeinflusst hat.
Ab dem 15. Januar sollte sich die Antizyklone CHRISTIAN aber weiter nach Osten
verlagern und vorwiegend den Asiatischen Kontinent beeinflussen. Allerdings
spaltete sich zum 16. Januar von ihm ein Hochdruckgebiet ab, welches bereits am
15. Januar für den Folgetag auf den Namen DIRK getauft wurde. Hochdruckgebiete
sind immer mit Wolkenauflösungen und daher oftmals trockenem Wetter verknüpft.
Die
Antizyklone DIRK lag am 16. Januar um 01 Uhr MEZ, was 00 Uhr UTC entspricht,
als Ableger des Hochs CHRISTIAN mit einem Druck im Zentrum von über 1030 hPa
zwischen Budapest und München. Im Norden wurde es von der Kaltfront des Tiefs
GERLINDE begrenzt, welche in einer Linie von Tallinn bis Berlin verlief. Im
Südwesten wurde der Wettereinfluss kaum begrenzt, weshalb er über das
Mittelmeer bis zum Afrikanischen Kontinent reichte. Im Südosten reichte der
Hochdruckeinfluss bis zum Mittelmeer, wo ein unbenanntes Tief nahe Kairo
wetterbestimmend war und im Osten konnte die Antizyklone CHRISTIAN verortet
werden, welche mit über 1035 hPa nochmal intensiver wurde. Wie bei
Hochdruckgebieten üblich, waren kaum Wolkenfelder über den Einflussbereich von
Hoch DIRK zu erkennen, weshalb es auch zu keinen Niederschlagsmengen gekommen
ist. Lediglich entlang der Kaltfront im Norden waren dichtere Wolkenfelder zu
analysieren.
Zum
Folgetag, dem 17. Januar, verlagerte sich Hoch DIRK nur minimal Richtung Osten und
lag um 01 Uhr MEZ mit seinem Zentrum nordöstlich von Budapest. Es bildete sich
nun eine Hochdruckbrücke mit dem vorlaufenden Hochdruckgebiet CHRISTIAN,
welches sich bereits über Russland befand. Eine Hochdruckbrücke ist eine
Verbindung zwischen zwei benachbarten Antizyklonen, welche zwei
Tiefdruckgebiete voneinander trennen. Diese waren in diesem Fall das Tief FENJA
über Nordosteuropa und dem unbenannten Tief, welches nun zwischen Kairo und Tel
Aviv lag. Der Druck hatte sich leicht verstärkt und lag nun bei knapp 1035 hPa.
Durch die Verlagerung in Richtung Nordost, hatte sich auch sein Einflussgebiet
vergrößert. Im Norden reichte es nun bis zur polnischen Ostsee, im Osten bis
zur Grenze des Tiefs CHRISTIAN, im Südosten weiterhin bis an das unbenannte
Tief und im Westen wurde es begrenzt von dem schnell über den Nordatlantik
gezogene Tiefdruckgebiet HEIKE. Dass Hochdruckgebiete aber nicht nur warme
Temperaturen bringen, lässt sich gut anhand der nächtlichen Tiefsttemperatur
erkennen. Diese lag, unter Einfluss des Tiefs GERLINDE, vom 15.01. auf den 16.
Januar noch bei 2,0°C und kühlte sich in der folgenden Nacht nun unter Einfluss
des Hochs DIRK auf -5,4°C ab. Dies liegt an der nächtlichen Auskühlung, welche
ohne Wolken deutlich intensiver von statten geht. Vor Allem an der
Mittelmeerküste brachte das Hochdruckgebiet viele Sonnenstunden, wie
beispielsweise in Montenegro, wo in der Stadt Nikšić maximale 9 ½ Stunden registriert wurden.
Am
18. Januar um 01 Uhr MEZ lag das Hoch mit einem Druck im Zentrum von erneut
knapp 1035 hPa nördlich des Schwarzen Meeres, südlich von Kiew. Der
Einflussbereich hatte sich erneut etwas verkleinert und ging im Norden bis St.
Petersburg, wo er von Tief FENJA begrenzt war, östlich bis zum Hoch CHRISTIAN,
mit der die Antizyklone DIRK erneut eine Hochdruckbrücke ausgebildet hatte und
süd- sowie westlich bis an die Mittelmeerküste bzw. der ungarischen Hauptstadt Budapest,
wo es jeweils von unbenannten Tiefdruckgebiet begrenzt wurde. Da ein weiteres
Hochdruckgebiet vorangegangen ist, waren die Temperaturunterschiede zu den
Vortagen nicht groß. Mit Hochdruckgebieten ist meist ebenfalls eine Beruhigung
des Windes verknüpft. Dies sieht man auch anhand der Windgeschwindigkeiten im
Vergleich zum Folgetag. Im Einflussbereich der Antizyklone wurden
beispielsweise an der Station Botoșani um 05
Uhr MEZ noch Böen von 19 km/h gemessen, wohingegen 3 Tage später zum selben
Zeitpunkt, nach Abzug der Antizyklone DIRK, Windböen von über 35 km/h gemessen
wurden.
Zum
19. Januar verlagerte sich das Hochdruckgebiet DIRK weiter ostwärts und lag um
01 Uhr MEZ mit seinem Zentrum über der russischen Stadt Wolgograd. Der Druck im
Zentrum lag weiterhin stabil bei gut 1030 hPa. Außerdem bildete sich erneut
eine Hochdruckbrücke, nun aber mit der nachfolgenden Antizyklone EKART, welche
zur selben Zeit mit seinem Zentrum über Irland lag. Im Norden und im Westen
wurde der Einflussbereich von den Ausläufern des Tiefdruckkomplexes HEIKE
begrenzt und ging bis Moskau sowie Warschau. Im Süden war der Einflussbereich
großräumiger und ging bis über die Türkei. Zum Morgen entstand unter dem
Einfluss der Antizyklone verbreitet Nebel. So beispielsweise in Dnipropetrowsk,
einer Millionenstadt in der Ukraine, wo ab 18 Uhr MEZ des Vortages Nebel mit
Reifansatz gemeldet wurde, welcher bis 13 Uhr MEZ anhielt. Nebel wird ab einer
Sichtweite von weniger als einem Kilometer gegeben. Reif ist eine einfache
Eisablagerung, welche sich aus der feuchten Luft bildet.
Zum
nächsten Morgen, dem des 20. Januar, verlagerte sich das Hochdruckgebiet DIRK
aus dem Kartenausschnitt der Berliner Wetterkarte bis weit nach Russland. Es
bildete weiterhin eine Hochdruckbrücke mit dem nachfolgenden Hoch EKART und
beeinflusste teilweise noch die Ukraine.