Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet DORIS
(getauft
am 13.02.2005)
Am 13.2. zog sich
die anfänglich langgestreckte Höhenwelle, die sich von den Bermuda-Inseln bis
nach Ägypten hinzog, zusammen und verstärkte dadurch ihre meridionale
Strömungskomponente. In ihrem Höhenrücken hatte sich die Antizyklone DORIS
gebildet. Mit einem Druck von 1040 hPa in ihrem Zentrum, das südlich von Island
auf dem Breitengrad von Paris gelegen war, wies sie sich als relativ starker
Höhenwirbel aus.
Unter leichter
Abschwächung auf 1035 hPa am Di, 15.2., und weiter auf 1030hPa am 16.2. dehnte
sich DORIS’ Einfluss weiter nach Osten aus. Dieser machte sich aber erst zum
Wochenende auch in Deutschland positiv bemerkbar: die Sonne kam nach einer
längerer Pause in Westdeutschland mal wieder zum Vorschein. Gleichzeitig fielen
die Tiefsttemperaturen weiter nach unten, da die gut etablierte Nordströmung
kalte Luft nach Mitteleuropa transportierte. Am Fr, 18.2., betrug das Minimum
in Tempelhof -6.2 °C.
Zwar sorgte DORIS
auf ihrer Vorderseite bei uns in Deutschland für kühle Temperaturen, doch auf
der anderen Seite (nämlich auf der Rückseite von DORIS) in Südwestgrönland
wurden am Sa, 19.2. warme 12 °C gemessen. Bis Di, 22.2, hatte sich DORIS mit
ihrem Mittelpunkt weiter nach Norden bis nach Island bewegt, um sich in diesen
nördlichen Gefilden teilweise mit dem Hoch EVELYNE über Nordwest-Russland zu
einer Hochdruckbrücke zu vereinigen. In
dieser Position, die auch stabil bis Do, 24.2. eingehalten wurde, hatte DORIS
keinen direkten Einfluss mehr auf Mitteleuropa.
Erst am Mo, 28.2.,
nachdem die westliche Höhenströmung sich eine zeitlang über Nordskandinavien
ihren Weg gebahnt hatte, konnte DORIS ihre alte südlichere Stellung wieder
behaupten und Hochdruckeinfluss in Deutschland geltend machen: So kam es dann
Ende Februar/Anfang März v. a. in Nord- und Westdeutschland in vielen Orten zu
hohen Sonnenscheinstunden. Am 1.3. driftete DORIS schließlich über
Süddeutschland hinweg nach Osten und bescherte besonders in Süddeutschland
durch den klaren Himmel in der Nacht Tiefstwerte bis -24 °C. Bis Fr, 4.3.,
hatte DORIS wieder eine stabile Position östlich von Moskau gefunden und bis
zum Mi, 9.3. hatte sie sich mit Kurs Nordost aus der Berliner Wetterkarte
entfernt.
Geschrieben am 29.03.2005 von Paul Becherer
Wetterkarte: 14.02.2005
Pate: Doris Schiltknecht