Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet DORIT
(getauft am 09.02.2019)
Im Verlauf
des 09.02.2019 entwickelte sich über dem mittleren Nordatlantik ein
eigenständiges Hochdruckgebiet mit einem maximalen Druck von ca. 1025 hPa.
Aufgrund einer abzusehenden Intensivierung sowie einer Wetterwirksamkeit für Europa
wurde dieses Hochdruckgebiet am 09.02.2019 in der Prognose für den Folgetag auf
den Namen DORIT getauft.
Am 10.02.2019
um 00 Uhr UTC bzw. 01 Uhr MEZ
befand sich das Hoch DORIT mit einem Kerndruck von etwa 1020
hPa über den Azoren. Der Einfluss dieser Antizyklone wurde im Norden und Süden von
Frontensystemen benachbarter Tiefs eingegrenzt und nach Osten erstreckte sich der Wirkungsbereich
auch nur bis kurz vor die Britischen Inseln. Besonders auf der Azoreninsel Santa Maria war der Einfluss des Hochdruckgebietes
DORIT sehr gut zu spüren. Am Nachmittag verdrängte es ein unbenanntes Tiefdruckgebiet
und sorgte dort für viel Sonnenschein und Höchstwerte von 20°C.
Bis zum
nächsten Tag, dem 11.02.2019, verlagerte sich die Antizyklone
DORIT weiter nach Osten und befand sich mit einem Druck von maximal 1030 hPa westlich der Iberischen Halbinsel. Der Einzugsbereich des Hochs
DORIT erstreckte sich von Irland bis Marokko und von den Pyrenäen bis zu den
Azoren. Durch den Hochdruckeinfluss
war es besonders in Portugal und Spanien verbreitet sonnig mit einer
durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 7 bis 10 Stunden. Dabei stieg vor allem
auf Madeira die Temperatur
auf maximal 25°C, aber auch in der
spanischen Stadt Málaga wurde eine Höchsttemperatur
von 22,3°C gemessen.
Zum 12.02.2019 verlagerte sich das Hoch DORIT weiter nach
Nordosten und befand sich mit rund
1035 hPa über Bordeaux. Große Teile
Westeuropas lagen dadurch unter Hochdruckeinfluss. Erneut gab es vor allem in
Spanien viele Stunden Sonnenschein, so z.B.
in Huelva mit 10,3 h, was sich auch
in der Höchsttemperatur von 21,2°C,
dem Tageshöchstwert auf dem spanischen Festland, widerspiegelte. In
Frankreich hingegen war der Einfluss der Antizyklone DORIT noch nicht ganz
so stark zu spüren. So war
an diesem Tag 18,6°C in
dem auf Korsika gelegenen Ort Alistro die höchste
Temperatur in ganz Frankreich.
Vom 13.02.2019 bis zum 15.02.2019 befand sich das Hoch
DORIT mit einem Druck zwischen 1035 und 1040 hPa über Zentraleuropa. Im Norden erstreckte es sich bis Dänemark, wo es durch
verschiedene Tiefdruckgebiete abgegrenzt wurde. Im Osten reichte der Hochdruckeinfluss meist bis zu den Karpaten, am 15.02.2019 sogar
etwas darüber hinaus. Ansonsten war über dem gesamten Mittelmeer
und der Iberischen Halbinsel der Einfluss der Antizyklone DORIT zu spüren. Am
13.02.2019 schien erneut besonders in Huelva mit 10,2 h lange Zeit die
Sonne. Die höchsten Temperaturen wurden aber in Córdoba mit 20,7°C verzeichnet. Am 14.02.2019 wirkte sich das
Hoch DORIT auch auf das Schweizer Wetter aus. An fast allen Wetterstationen wurden Sonnenscheindauern
von 8 bis 10 h registriert. Und auch die Temperaturen stiegen dadurch auf
teilweise zweistellige Werte, in Stabio sogar auf 14,8°C. Am 15.02.2019 sorgte
dann der starke Einfluss der vorherigen Tage ebenfalls in Deutschland für
verbreitet zweistellige Temperaturen. Das Maximum wurde in Werl mit 17,7°C
gemessen.
An den zwei
darauffolgenden Tagen, dem 16.02.2019
und 17.02.2019, verlagerte sich die Antizyklone DORIT mit einem Druck von weiterhin über 1030 hPa ein wenig
nach Südosten bis über Ungarn. Ihr Einflussbereich war am 16.02.2019 noch etwas
umfangreicher und beschränkte sich am darauffolgenden Tag meist auf die Balkanregion. Am 16.02.2019 wurden dabei
in Florenz Höchsttemperaturen von sogar 20°C erreicht
und auch in Deutschland wurden in einer südwestlichen Höhenströmung ungewöhnlich milde Temperaturen gemessen: maximal 16,6°C in Berlin-Dahlem, 18,0°C in Leipzig und sogar 19,2°C in Jena. Am 17.02.2019 war von allen Balkanstaaten Kroatien am stärksten von den vielen Sonnenstunden
und hohen Temperaturen beeinflusst. So wurden in den Orten Pazin und Knin mit 19 bzw. 19,1°C die höchsten Werte registriert.
Zu 00 Uhr UTC am
18.02.2019 hatte sich das Hoch DORIT etwas
abgeschwächt und befand sich mit ca. 1025 hPa
über dem Adriatischen Meer. Sein Einzugsbereich wurde nach Westen, Norden und Osten von Tiefausläufern oder anderen Hochdruckgebieten abgegrenzt. Daher
erstreckte sich dieser ungefähr von Prag bis Nordafrika sowie von Südfrankreich
bis Bulgarien. Die Antizyklone DORIT brachte an diesem Tage nochmals hohe
Temperaturen bis zu 21,5°C in Gevgelija, Nordmazedonien, mit sich, bevor sie sich am Folgetag immer weiter
abschwächte. Das von Westen herannahende Hoch
ERIKA verdrängte zudem das Hochdruckgebiet DORIT, sodass dieses ab dem
20.02.2019 nicht mehr
auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden konnte.