Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  EDDA

(getauft am 13.08.2005)

 

 

Als im ersten Augustdrittel der ehemalige Hurrikan HARVEY als mittlerweile außertropisches Tiefdruckgebiet Richtung Mitteleuropa zog, schaffte es sein Frontensystem bis kurz westlich der Azoren. Die weitere Verlagerung Richtung Osten wurde durch ein sich bildendes Azorenhoch effektiv am 12.8. verhindert. Bereits am Folgetag war HARVEY nur noch als kleines Tiefdruckgebiet mit einem dazugehörigen schwachen Wolkenfeld über den westlichen Azoreninseln auszumachen, während das blockierende Hoch sich sehr gut entwickelt hatte und folgerichtig in der Berliner Wetterkarte auf den Namen EDDA getauft wurde.

Das Zentrum von EDDA lag dabei mit einem Kerndruck von knapp über 1025 hPa in der westlichen Biscaya. Das westliche Mitteleuropa lag somit auf der Vorderseite des Hochs, so dass maritime Subtropikluft einfließen konnte. Daraus resultierten vor allem hohe nächtliche Minima in Westfrankreich und auf der Iberischen Halbinsel. In Süd- und Zentralspanien sowie in Portugal gab es trotz sternenklarem Himmel verbreitet Tropennächte (Minimum nicht unter 20°C).

Auch in den nächsten beiden Tagen behielt EDDA in etwa ihre Stärke bei (Kerndruck über 1025 hPa), lediglich das Zentrum verlagerte sich langsam in Richtung Irland. Für die Iberische Halbinsel bedeutete dies aber anhaltendes trocken-heißes Wetter, so dass die Waldbrände in Portugal wetterbedingt nur schwer zu kontrollieren waren. 

Am 16.8. hatte EDDA dann mit unverändertem Kerndruck das Irische Festland erreicht. Folgerichtig kamen nun zumindest auch Teile Mitteleuropas unter Hochdruckeinfluss. Vor allem der Norden und Nordosten Deutschlands kam somit in den Genuss von Maxima jenseits der 20°C Marke und vielen Sonnenstunden, während es im Süden der Republik größtenteils herbstlich war bei Regen und bedecktem Himmel. Als EDDA mit der Höhenströmung am Folgetag dann mit ihrem Zentrum weiter Richtung Osten ziehen konnte, befand sich nun Gesamtdeutschland unter Hochdruckeinfluss. Mit einem Kerndruck von immerhin noch über 1023 hPa zog das Hoch von der Nordsee bis zur polnischen Ostsee (18.8.). In Deutschland wurden verbreitet spätsommerliche angenehme Werte jenseits der 20°C Marke registriert, am Oberrhein sogar über 27°C.

Auf dem Weg Richtung Osteuropa konnte Hoch EDDA zunächst noch einmal an Stärke gewinnen. Mit über 1025 hPa Kerndruck über den Baltischen Staaten liegend, erreichte es annähernd die Ausgangswerte. Von Westen zog allerdings bereits Tief MITRI heran, welches zunächst herbstlich kühles und feuchtes Wetter für Deutschland brachte sowie ab dem 20.8. auch Hoch EDDA in Richtung Ostukraine abdrängte. Mit einem Kerndruck von nur noch ca. 1017 hPa wurde EDDA dann am 21.8. letztmalig auf der Berliner Wetterkarte analysiert.


Geschrieben am 02.09.2005 von Marcus Boljahn         

Wetterkarte: 17.08.2005

Pate: Edda Pietzsch