Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  EDITH

(getauft am 05.02.2007)

 

 

Als arktische Kaltluft, die im Winter stets mit hohem Luftdruck am Boden verbunden ist, allmählich in das nördliche Skandinavien sickerte, kam es dort zur Herausbildung einer eigenständigen Hochdruckzelle, welche am 5.2. auf den Namen EDITH getauft wurde.

Im windschwachen und wolkenarmen Bereich des Hochdruckkerns (1019 hPa), welcher sich zunächst über der Halbinsel Kola befand, kam es dabei zu einer enormen Abkühlung auf bis unter -40°C. Der Ort Lovozero am gleichnamigen See meldete an jenem Morgen ein Minimum von -42°C und tagsüber ein kaum höheres Maximum von -37°C, wobei zu beachten ist, dass diese Region noch von der Polarnacht beherrscht wurde. Mit der Verlagerung des kalten Kerns auf die skandinavische Halbinsel, kam es am 6.2. auch in Lappland zu einem Temperaturrückgang auf unter -35°C. Am 7.2. lag bereits ganz Fennoskandinavien unter dem sich langsam abschwächenden Hoch EDITH (Kerndruck nur noch bei 1013 hPa), da die Arktikluft bis nach Südfinnland vordrang und dort für eine -30°C kalte Nacht sorgte. In Jyväskylä nördlich von Helsinki wurden sogar -37°C gemeldet.

Zwischen den abgedrängten Tiefs SEMJON I und II weitete sich das Hoch EDITH nach Südosten aus und lag am 8.2. mit seinem sich wieder verstärkenden Kern (1017 hPa) über dem Baltikum, so dass auch hier jetzt Nachttemperaturen von unter -25°C gemessen wurden. Während sich der Schwerpunkt von EDITH weiter nach Russland/Ukraine verlagerte (1025 hPa), kam es am 9.2. über Südnorwegen zur Abspaltung einer neuen Hochdruckzelle, die auf den Namen FORBEA getauft wurde und fortan das Regiment im nördlichen Europa übernahm.

Hoch EDITH driftete derweil bis zum Ural ab und wurde am 11.2. vom Tief ULRICH I nach Westsibirien abgeschoben. Am 12.2. war EDITH auf der Berliner Wetterkarte nicht mehr als eigenständiges Hoch erkennbar.

 

 

 


Geschrieben am 28.03.2007 von R. Löwenherz

Wetterkarte: 08.02.2007

Pate: Edith Egger-Feuerstein