Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet EILBERTUS
(getauft am 23.07.2006)
Am Sonntag, den
23.07.06 entstand über der Biskaya eine Hochdruckzelle, die auf den Namen
EILBERTUS getauft wurde. Als Ableger des allseits bekannten Azorenhochs
verlagerte sich EILBERTUS mit einem Kerndruck von knapp 1023 hPa zunächst rasch
in nordöstliche Richtung, sodass er am Mittag des 24.07. bereits über der
mittleren Nordsee lag. Ab diesem Zeitpunkt konnte er den Wetterablauf in fast
ganz Mitteleuropa bestimmen und lenkte zunächst sehr warme Luft nach
Skandinavien. In Süd- und Mittelschweden sowie in Südnorwegen kletterte das
Thermometer auf Werte um 28°C, sogar Helsinki meldete am 24.07. ein
Tageshöchstwert von 27°C.
Ab dem 25.07.
verlagerte sich das Hoch EILBERTUS mit einem Kerndruck von rund 1022 hPa
langsam nach Osten und es wurde bereits prognostiziert, dass es bis zum 28.07.
das Wettergeschehen in Deutschland sowie in weiten Teilen Mitteleuropas
bestimmen würde. Deutschland stand die nächste Hitzewelle bevor. Eingeleitet
wurde diese am 25.07. von Südwesten her. Stationen im Oberrheingraben meldeten
Höchsttemperaturen zwischen 35°C und 36,5°C bei über 13 Stunden Sonnenschein.
Mit einer Dauer von über 15 Stunden schien jedoch die Sonne am längsten im
Bereich der Küstengebiete. Bei meist auflandigem Wind war es dort jedoch mit
Werten um 25°C „kühler“.
Am 26.07. konnten
auch Stationen im Westen Deutschlands ähnliche Temperaturmaxima melden, wie es
bereits ein Tag zuvor im Oberrheingraben der Fall war. Es wurden vermehrt Werte
über 35°C erreicht. Im Ruhrgebiet führte eine Konvergenzzone am frühen
Nachmittag zu starken Gewittern mit Niederschlagsmengen um 15 Liter pro
Quadratmeter.
EILBERTUS sorgte
nicht nur tagsüber für ausgeprägte Hitze in weiten Teilen Deutschlands, sondern
auch nachts kühlte es sich teilweise nicht unter 20°C ab. Schon bereits in der
Nacht vom 25.07. auf den 26.07. lag das höchste Minimum von Deutschland in
Freiburg bei 24,5°C.
Am Donnerstag, den
27.07. hatte sich Hoch EILBERTUS noch weiter nach Osten verlagert und lag mit
seinem Kern bereits über Süd-Finnland. Während von Westen her Tief WALLY
allmählich Einfluss auf das Wettergeschehen nahm und westlich der Elbe
verbreitet zu heftigen Gewittern führte, gab EILBERTUS für den Osten
Deutschlands noch einmal alles. Bei bis zu 14 Stunden Sonne am Tag und
Temperaturen weit über der 30°C-Marke konnte der ein oder andere Besuch in
einem Strandbad nicht schaden.
Ab dem 28.07. zog
EILBERTUS weiter in Richtung Kiew, sodass auch der Osten Deutschlands sich
zunehmend bewölkte, aber bei Temperaturen über 30°C immer noch hochsommerlich
warm war. Ab dem 29.07. wurde das Hoch EILBERTUS nicht mehr namentlich auf der
Berliner Wetterkarte erwähnt.
Geschrieben am 17.08.2006 von Dennis Dalter
Wetterkarte: 25.07.2006
Pate: Eilbertus Stürenburg