Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet ELIZA

(getauft am 18.08.13)

 

Mitte August spaltete sich über dem zentralen Nordatlantik vom Azorenhoch ein eigenständiges Hochdruckgebiet ab. In einer Höhe von
ca. 5500 m, herrschte zu dieser Zeit eine starke westliche Strömung, sodass sich das Hochdruckgebiet weiter in Richtung Osten verlagern konnte. Da es für Mitteleuropa wetterwirksam werden sollte, wurde es am 18.08. auf den Namen ELIZA getauft. Am Tauftag lag der Kerndruck bei 1025 hPa und die Antizyklone besaß eine West-Ost- und Nord-Süd-Ausdehnung von jeweils ca. 1100 km.

Bis zum darauffolgenden Tag verlagerte sich das Hochdruckgebiet ELIZA weiter in Richtung Osten und lag schließlich mit dem Zentrum westlich des Golfes von Biskaya und besaß einen Kerndruck von 1020 hPa.

Am 20.08. erreichte die Antizyklone das europäische Festland und beeinflusste das Wetter in Westeuropa. In Frankreich sorgte Hoch ELIZA nach vorangegangenem Tiefdruckeinfluss an diesem Tag für Spätsommerwetter mit Höchsttemperaturen um 25°C. Allerdings führten der Einfluss des Hochdruckgebiets und die damit verbundene Wolkenauflösung in der Nacht zu stärkerer Abkühlung. Bei Nächten mit Bewölkung wirkt diese hingegen wie eine Decke, die eine zu starke Abkühlung verhindert. So lag die Tiefsttemperatur am Flughafen Paris-Orly bei nur 9°C, zwei Tage zuvor lag diese noch bei 20°C.

Am 21.08. zog das Hochdruckgebiet ELIZA bei gleich bleibendem Druck weiter nach Deutschland und die noch vorhandenen Schauer wurden nach Osten verdrängt. Auch im Nordwesten machte sich der Hochdruckeinfluss vor allem bei den Tiefsttemperaturen bemerkbar. So sanken die nächtlichen Werte z.B. in Quickborn auf 6,2°C. Der Grund dafür lag auch hier in der starken nächtlichen Ausstrahlung durch Aufklarung und dem zusätzlichen Einströmen maritimer Polarluft durch den Drehsinn des Hochs im Uhrzeigersinn auf der Nordhalbkugel. In Südwestdeutschland wurden dagegen tagsüber verbreitet 13 Stunden Sonnenschein und am Oberrhein Höchstwerte von 27°C erreicht.

Bis zum 22.08. verlagerte sich die Antizyklone ELIZA weiter in Richtung Osten und lag mit seinem Zentrum über Tschechien. Dabei verband es sich mit dem Hochdruckgebiet FORTUNA über Skandinavien und sorgte dort für ähnliches Wetter wie in Deutschland.

Am Folgetag lag das Hoch ELIZA über Polen und besaß einen Kerndruck von 1020 hPa. Aufgrund der Zirkulation von Hochdruckgebieten wurde an der Ostseite des Hochs Luft arktischen Ursprungs über Westrussland nach Süden transportiert. So wurde z.B. in Rovaniemi, Lappland, nur eine Tageshöchsttemperatur von ca. 16°C erreicht.

Bis zum 24.08. verlagerte sich Hoch ELIZA weiter Richtung Osten und lag an diesem Tag westlich des Schwarzen Meeres. Dabei schwächte sich der Kerndruck auf 1015 hPa ab. Aufgrund weiterer Abschwächung löste sich das Hochdruckgebiet ELIZA bis zum nächsten Tag schließlich auf und konnte daher nicht weiter auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden.

 


Geschrieben von Philipp Zschenderlein

Berliner Wetterkarte: 21.08.2013

Pate: Eliza Julie Jorberg