Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  ELKE

(getauft am 14.02.2013)

 

In einem Hochdruckgebiet werden in den oberen Schichten der Atmosphäre die Luftmassen kälter und dadurch schwerer, wodurch sie absinken und eine Erhöhung des Luftdruckes am Boden hervorrufen. Dies hat zur Folge, dass sie auf dem Weg nach unten erwärmt werden und dies zu Wolkenauflösung führt. In der ersten Hälfte des Monats Februar spaltete sich ein Hochdruckgebiet östlich vom Azorenhoch ab. Da es das Wettergeschehen in Europa beeinflussen sollte, wurde es am 14.02. auf den Namen ELKE getauft. An diesem Tag setzte die Antizyklone ELKE ihre Verlagerung Richtung Europa fort und lag um 01 Uhr MEZ mit ihrem Zentrum, das einen Druck von über 1025 hPa aufwies ca. 500 km westlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon.

In dem Einflussgebiet eines Hochdruckgebietes ist oft der Tagesgang sehr ausgeprägt, durch höhere Sonneneinstrahlung am Tage und größere Ausstrahlung in der Nacht kommt es zu einer größeren Temperaturdifferenz über den Tag als bei bewölktem Himmel. Am Tauftag registrierte die meteorologische Station in Lissabon/Geof die höchste Temperatur in der Region, die 17,8°C betrug. Das sind ca. 2 Grad mehr, als die durchschnittliche maximale Tagestemperatur im Februar für diese Station. Das Hochdruckgebiet ELKE brachte in Südeuropa einen freundlichen Witterungsabschnitt, der in dieser Region für eine Sonnenscheindauer von knapp 6 Stunden sorgte.

Am 15.02. um 01 Uhr MEZ verlagerte sich das Zentrum der Antizyklone kaum. Ihre weitere Bewegung in östliche Richtung wurde von der Kaltfront eines über dem südlichen Europäischen Nordmeer liegenden Tiefdruckgebietes gebremst.

Somit befand sie sich am 16.02. um 01 Uhr MEZ über Mitteleuropa, ihr Zentrum mit einem relativ stabilem Luftdruck von 1025 hPa lag nur
ca. 150 Kilometer westlich von Genf. Der Einflussbereich reichte von den Pyrenäen im Westen bis zum Rhein im Osten, und von Korsika im Süden bis zum nördlichen England im Norden. Dies führte in Frankreich zu einer Auflösung von Wolken.  Im Gegensatz dazu befand sich ganz Deutschland unter Tiefdruckeinfluss, welcher gekennzeichnet durch einen bedeckten Himmel und örtlich Niederschläge in Form von Nieselregen, Regen und Schnee war. An mehreren Stationen in Mitteleuropa wurde in der Nacht zu diesem Tag örtlich feuchter Dunst und stellenweise auch Nebel gemeldet. Dies wird meist durch eine Inversion verursacht, die gekennzeichnet ist durch einen Temperaturanstieg mit der Höhe, wobei diese normalerweise mit der Höhe abnimmt.

Bei gleich bleibendem Druck verlagerte sich die Hochdruckzelle ELKE bis zum nächsten Tag weiter nach Osten, ihr Zentrum lag ca. 200 Kilometer nordöstlich von Köln, wobei sich der Einflussbereich leicht verkleinert hatte. Erneut meldeten zahlreiche meteorologische Stationen in Mitteleuropa,
z.B. Bern und München, sowohl in der Nacht als auch in den frühen Morgenstunden feuchten Dunst oder Nebel. Die meteorologische Station in Zürich registrierte beispielsweise im Laufe des Tages eine sehr geringe Sichtweite von nur wenigen Kilometern, die durch feuchten Dunst oder Nebel hervorgerufen wurde.

In der Folge verlagerte sich das Hochdruckgebiet ELKE in nördliche Richtung. Ihr Zentrum lag in der Nacht zum 18.02. direkt über der Nordsee und betrug nur noch 1020 hPa. Der Einflussbereich von Hoch ELKE reichte vom westlichen Irland bis Köln, sowie von Edinburgh bis Bordeaux. So meldete die Station in Amsterdam an diesem Tag bei einer Temperatur von 8°C einen Luftdruck von über 1024 hPa, dabei blieb es in der Nacht neblig, am Tage bewölkt bis bedeckt.

Am 19.02. lag das Zentrum des Hochs ELKE ungefähr 200 km nördlich von London, somit befanden sich nur noch die Britischen Inseln sowie Nordfrankreich im Einflussbereich der Antizyklone. Gleichzeitig verschmolzen Hoch ELKE und das nördlich der Karpaten gelegene Hoch DORIS zu einem Hochdruckgürtel, der von den Britischen Inseln bis zur östlichen Türkei reichte. Dieser Gürtel stellte ein großräumiges Hochdruckgebilde dar, welches eine Ausdehnung von mehreren Tausenden Kilometern aufwies und sich über Mittel- und Osteuropa erstreckte. Darüber hinaus war dieses Gebiet durch eine geschlossene Isobare, Linien gleichen Luftdrucks, von 1020 hPa umgeben. Die meteorologische Station Edinburgh/Gogarbank meldete fast durchgehend Nebel. Ungeachtet dessen wurde dank nur weniger Wolken am Himmel an diesem Tag eine Sonnenscheindauer von ca. 8 Stunden registriert. Die Temperatur schwankte im Laufe des Tages zwischen 9,4°C am Tag und -2,8°C in der Nacht. Zum Vergleich, die durchschnittliche maximale bzw. minimale Tagestemperatur beträgt im Monat Februar für die Station in Edinburgh 7,5 bzw. 1,5°C. Somit brachte die Hochdruckzelle ELKE zwar nebliges Wetter, aber auch wärmere Tage und kältere Nächte mit sich. Im Tagesverlauf löste sich der Hochdruckgürtel jedoch wieder auf. Gleichzeitig schwächte sich auch die Antizyklone ELKE so weit ab, dass sie am darauffolgenden Tag nicht mehr als eigenständiges Druckgebiet in der Berliner Wetterkarte analysiert werden konnte.

 


Geschrieben von Anastasia Karb

Berliner Wetterkarte: 18.02.2013

Pate: Dennis Keßler