Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet ELLA
(getauft
am 22.12.2003)
Am
Rande eines umfangreichen Hochdruckgebietes westlich der Biskaya spaltete sich
am 22.12.2003 in der eingeflossenen arktischen Kaltluft ein kleines
Hochdruckgebiet ab und sorgte in Deutschland
für Wetterberuhigung. Es wurde am 22. Dezember 2003 auf den Namen ELLA
getauft und lag mit dem Schwerpunkt über Bayern.
Unter
ELLAS Einfluss klarte der Himmel verbreitet auf und so gab es in der Nacht vom
22. auf den 23. verbreitet zweistellige
Minusgrade, Leinefelde meldete zum Beispiel –14,1°C. Am nordwestlichen
Stadtrand von Berlin – Berlin Eiskeller – wurde sogar die bis dahin tiefste
Temperatur des bisherigen Winters mit –10,4°C gemessen.
Auch
am Tage sorgte ELLA für eisiges Wetter. Die Temperaturen stiegen verbreitet
nicht mehr über den Gefrierpunkt und so gab es am 23. Dezember 2003 den ersten
Eistag dieses Winters in Berlin. Im weiteren Verlauf verstärkte sich ELLA noch
etwas und zog nur langsam weiter ostwärts. In den Morgenstunden des 24.12.2003 lag ELLA mit ihrem Schwerpunkt über den Alpen. In
ELLAS Bereich kühlte sich die eingeflossene Kaltluft arktischen Ursprungs vor
allem über den schneebedeckten Alpentälern weiter ab und so ging die Temperatur
im Allgäu bis auf Werte um –20°C zurück. In weiten Teilen Bayerns gab es
verbreitet strengen Nachtfrost. Im Nordwesten und Westen Deutschlands verlor
ELLA dagegen an Einfluss und so blieb es vor allem in Küstennähe auch nachts
gebietsweise frostfrei, da sich von der Nordsee etwas mildere Luft durchsetzte.
Im Süden und Osten des Landes, wie auch in Berlin, bescherte uns ELLA an
Heiligabend sehr sonniges Wetter. Am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags lag
ELLA mit einem Kerndruck von 1037 hPa bereits über der westlichen Ukraine. Mit
ihren trockenen Luftmassen bestimmte sie aber noch am zweiten
Weihnachtsfeiertag das Wetter in Süddeutschland. So gab es in Bayern in der
Nacht wiederum mäßigen bis strengen Frost – Mühldorf am Inn –13,0°C – und auch
am Tag kletterte das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt – Straubing
–4,1°C. An ELLAS Nordseite wehte aber bereits milde Luft vom Atlantik nach
Norddeutschland. Hier gingen die Tiefstwerte nicht unter 8°C zurück (Bremen;
Oldenburg).
In
den Morgenstunden des 27. Dezembers hatte sich ELLA bereits auf ca. 1025 hPa
abgeschwächt und lag mit ihrem Zentrum über dem Balkan. ELLA sorgte dort für
sonniges und kaltes Wetter. Auf das Wetter in Deutschland hatte ELLA hingegen
keinen Einfluss mehr.
Im
weiteren Verlauf zog ELLA rasch ostwärts, so dass ihr Zentrum am 30. Dezember
bereits am Kaspischen Meer lag. Durch Einbeziehung von feuchter Luft aus dem
Südwesten kam es hier zu dunstig-trüben Wetter und hochnebelartiger Bewölkung,
aus der vereinzelt Schnee fiel. Am Neujahrstag, dem 01. Januar 2004, wurde ELLA
zum letzten Mal namentlich über dem Uralgebirge in der Berliner Wetterkarte
erwähnt.
Wetterkarte: 23.12. 2003
Pate: Michael Stemmer