Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet FEE
(getauft am 15.07.2009)
Auf der Rückseite des Tiefdruckgebiets UWE konnte
sich am 15.07. über Frankreich eine Hochdruckzelle entwickeln, die auf den
Namen FEE getauft wurde. Zu der Zeit lag der Kerndruck bei 1020 hPa. FEE verlagerte sich in nordöstliche Richtung, wodurch
Deutschland zunehmend unter Zwischenhocheinfluss geriet, denn von den Azoren
näherte sich bereits Tiefdruckwirbel VOLKRAT. Bevor dieser nach UWE erneut für
heftige Gewitter über Deutschland sorgen sollte, konnte sich durch Zwischenhoch
FEE zunächst ruhiges und vor allem erstmalig in diesem Jahr heißes Wetter
einstellen. An zwei Stationen im Berliner Innenstadtgebiet wurde jeweils am
15.07.09 die 30°C-Marke überschritten und damit war es der erste „heiße Tag“ in
Deutschland in diesem Jahr. Dabei schien bis auf den äußersten Süden und
Südosten Deutschlands verbreitet die Sonne und die Sonnenscheindauer lag
zwischen knapp zwei Stunden im Schwarzwald und 13 Stunden in
Nordrhein-Westfalen.
Auf der Berliner Wetterkarte vom 16.07. liegt FEE
mit ihrem Kern über Ostdeutschland. Eine Zone stärkerer Schauer und Gewitter in
Tschechien und Österreich wurde durch Hoch FEE weiter nach Osten gedrängt und
das heiße und sonnige Wetter setzte sich nun auch in weiteren Teilen
Mitteleuropas durch. Diesmal lag mit Höchsttemperaturen bis 30,7°C die heißeste
Region im Oberrheingraben. Die längste Sonnenscheindauer von über 14 Stunden
wurde dagegen an der Nord- und Ostseeküste und in einzelnen Regionen
Niedersachsens verzeichnet.
In der Nacht zum 17.07. verlagerte sich die
Antizyklone FEE rasch in östliche bis nordöstliche Richtung und lag mit ihrem
Kern über der Weichselmündung östlich von Danzig. Der Kerndruck lag bei etwa
1020 hPa, womit sie sich demnach leicht abschwächte.
Der Grund für die rasche Verlagerung war das bereits genannte Tief VOLKRAT, das schon in jener Nacht mit Niederschlägen auf den
Südwesten Deutschlands übergriff. Die Hochdruckzelle FEE zog in den
darauffolgenden Tagen über das Baltikum und Russland weiter nach Nordosten,
wobei ihr Kerndruck weiterhin abnahm und am 20.07. knapp über 1015 hPa betrug.
Obwohl FEE als Zwischenhoch das Wetter über
Mitteleuropa nicht all zu lange beeinflussen konnte, so war ihr kurzer Einfluss
mit dem Überschreiten der 30°C-Marke dennoch stark und sogar etwas historisch
in diesem Sommer. In der über hundertjährigen Dahlemer Beobachtungsreihe fällt der mittlere
Eintrittstermin für einen „heißen Tag“ auf den 21. Juni. Damit stellt der
15.07.09 unter dem Einfluss von FEE einen relativ späten Termin dar.
Geschrieben
am 10.08.2009 von Dennis Dalter
Wetterkarte:
16.07.2009
Pate:
Anny Lichtblau