Lebensgeschichte
(getauft
am 20.08.2005)
Das
Hochdruckgebiet FELICE war anfänglich noch eines der Sorte Hochs, die sich als
so genannte Hochdruckbrücke zwischen zwei Tiefdruckgebieten befinden. Diese
sind im Normalfall weder kräftig ausgeprägt, noch sehr langlebig. Jedoch ließ
sich das Hoch FELICE nicht unterkriegen.
Es
entwickelte sich am 20.08.2005 als wolkenfreie Zone über den Britischen Inseln,
da sich über Mitteleuropa ein Tiefdruckgebiet aufhielt und sich gleichzeitig
die Ausläufer eines Ex-Hurrikans vom Nordatlantik dem europäischen Kontinent
rasch näherten. Erwartungsgemäß hätte sich dann das Hochdruckgebiet FELICE als
Hochdruckbrücke mit weiterer Annäherung des Ex-Hurrikans wieder auflösen
müssen, doch hier wurde der Feind zum Verbündeten.
Der
Ex-Hurrikan hatte die Atmosphäre derart nachhaltig verändert, dass von nun an
sehr warme Luft aus Spanien über die Britischen Inseln bis nach Skandinavien
transportierte wurde. Damit wurde das Hochdruckgebiet FELICE nicht nur am Leben
erhalten, sondern es konnte sich sogar noch verstärken. Allerdings verlagerte
sich das Hoch am 22.08. mit dem Zentrum weiter nach Zentralskandinavien, es
erreichte unter erneuter Verstärkung einen Kerndruck von etwa 1022 hPa. Damit hatte es keine Möglichkeiten mehr weiter
direkten Einfluss auf Mitteleuropa auszuüben.
Doch
die indirekten Auswirkungen sollten für Mitteleuropa gewaltig werden, denn im
weiteren Verlauf verlagerte sich das Hochdruckgebiet FELICE weiter nach
Osteuropa. Es verstand sich von nun an aufgrund der enormen Ausdehnung von
mehreren tausend Kilometern als natürliche Barriere, die sich den annähernden
Tiefdruckgebieten in den Weg stellen sollte. So war am 23.08.2005 ein
Tiefdruckgebiet gezwungen eine stationäre Position über Mitteleuropa
einzunehmen und sorgte innerhalb von 2 Tagen für die schlimmsten
Überschwemmungen im Alpenvorland seit mehreren Jahrzehnten. Nur die Blockade
das Hochdruckgebietes FELICE sorgte für die beständige Lage des
Tiefdruckgebietes über dem Alpenraum, denn sonst hätte das Tiefdruckgebiet
seine Regenmenge über einen viel größeren Raum verteilen können.
In
den folgenden Tagen verlagerte sich das Hochdruckgebiet FELICE kaum und konnte
dabei sogar die geographische Ausdehnung noch weiter ausbauen. Mit einem
Kerndruck von mittlerweile mehr als 1025 hPa reichte
das Hochdruckgebiet FELICE nun vom Schwarzen Meer bis zum Ural und zwang alle
nachkommenden Tiefdruckgebiete einen sehr weit nördlich liegenden Kurs auf. Das
Hochdruckgebiet hatte schließlich selbst eine riesige Dimension erreicht die
Atmosphäre nachhaltig zu verändern.
Erst
am 28.08.2005 ging dem Hochdruckgebiet FELICE langsam die Puste aus und es zog
sich in Richtung Ural zurück. Am 31.08.2005 war von dem Hochdruckgebiet FELICE
nichts mehr übrig und es verschwand von der Wetterkarte.
Geschrieben am 31.08.2005 von Sebastian Unger
Wetterkarte: 24.08.2005
Pate: Felice Fenstermacher