(getauft am 20.01.2003)
Am
20.01. wurde durch vom Nordmeer her steigenden Luftdruck die Tiefdruck-Familie,
bestehend aus mehreren Sturmtiefs, die auf relativ nördlicher Bahn mit der
westlichen Höhenströmung über Nordeuropa hinwegzogen, unterbrochen. So kam das
letzte Tief in dieser Reihe, MUCKEL, über der Nordsee zum Erliegen und ging in
den nachfolgenden Wirbel NIKLAS auf, so dass ein mächtiger Tiefdruckkomplex
entstand.
Das
über Norwegen getaufte Hoch FELICIA wurde aufgrund eben dieses
Tiefdruckkomplexes innerhalb von 24 Stunden um rund 1000 km nach Osten
abgedrängt.
An
ihrer Ostseite führte sie arktische Luft in den Nordosten Europas, die sich
wegen der 60-80cm mächtigen Schneedecke nicht erwärmen konnte, so dass die
Temperatur dort vielfach bei Werten deutlich unter –30°C lag. Unter weiterer
Intensivierung verlagerte sich FELICIA weiter Richtung Südosten und gliederte
sich dem dort liegenden Hoch ELA an, welches jedoch bis zum 24.01 vollständig
in FELICIA aufging.
Sie
verlagerte sich über den Südural hinweg weiter nach Südosten und verstärkte
sich auf einen Kerndruck von fast 1050 hPa, ihr Einflussgebiet weitete sich
über den gesamten Osten Europas bis hinunter zur Türkei aus. Allerdings blieb
es in diesen Gegenden meist bei hochnebelartig bedecktem Himmel, da sich in den
unteren Schichten der Troposphäre die feuchte Luft hielt.
FELICIA’s
Einfluss auf Mitteleuropa war insofern von großer Bedeutung, da sie sämtliche
Fronten der Tiefdruckgebiete blockierte und abschwächte. Zusammen mit dem von
den Azoren nach Mitteleuropa sich ausdehnenden Hoch GABI brachte sie das über
Deutschland liegende schwächelnde Tief NIKLAS zum Auflösen. Es entstand eine
ansehnliche Hochdruckbrücke quer von Portugal über Mitteleuropa bis zum Ural,
die jedoch am 26.01. von Tiefdruckausläufern wieder durchbrochen wurde.
Dies
war gleichzeitig der letzte Tag, an dem FELICIA noch auf der Wetterkarte
erschien bevor sie nach Osten abgedrängt wurde.
Pate: Herbert Harde