Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet FELIX
(getauft am 15.02.2004)
Rückseitig
eines schwach ausgeprägten, ostwärts wandernden Höhentroges entstand am 16.
Februar 2004 im Bodendruckfeld westlich der Britischen Inseln ein
Hochdruckgebiet, dass schon zuvor in den Vorhersagekarten auf den Namen FELIX
getauft wurde.
Bereits
zwei Tage später hatte sich FELIX über Großbritannien auf einen Kerndruck von
über 1038 hPa verstärkt. Am 19.02. verlagerte die kräftige Antizyklone ihren
Schwerpunkt weiter nach Osten.
Im
Bereich der umfangreichen Hochdruckzone mit Kern über der Nordsee gelangte seit
dem 19. Februar verstärkt Luft polaren Ursprungs (xP) nach Mitteleuropa. In
dieser sehr trockenen Luft schien im nördlichen und östlichen Deutschland die
Sonne verbreitet mehr als 7 Stunden, an der Nordsee und in Niedersachsen bis zu
9,6 Stunden (St. Peter-Ording).
Am
21. Februar hatte sich FELIX, wie erwartet, mit seinem Kern von der Nordsee zur
Ukraine verlagert. Dabei verstärkte sich das Hochdruckgebiet auf mehr als 1040 hPa. In seinem Bereich gab es
in weiten Teilen Russlands, Weißrusslands und der Ukraine wieder Frost um oder
auch unter –20°C. In Simferopol wurde morgens ein Minimum von -15,1°C gemessen.
Die Radiosondenstation meldete für die 850-hPa-Fläche sogar –21°C.
In
Deutschland blieb es am Rande des Hochs am 20.02 und in der Nacht zum 21.02.
noch verbreitet klar, jedoch gab es wegen des anhaltend frischen bis starken
Windes keine besonders niedrigen Minima, nur ganz vereinzelt (z.B. in Emden)
wurde eine Temperatur von –5°C unterschritten. Vormittags zogen von Süden her
dichte, verstärkt aber nur mittelhohe (Altostratus/Altocumulus) und hohe
(Cirrus) Wolkenfelder in den meisten Teilen des südlichen und westlichen
Deutschland auf. Sie verminderten die Sonneneinstrahlung, so dass es mittags
mit Temperaturwerten zwischen 0 und 3°C etwas kälter blieb als östlich der
Elbe, wo bis zu 6°C (z.B. in Cottbus, Baruth und Waren) erreicht wurden.
Am
22.02. hatte FELIX dann bereits Südrussland erreicht. In seinem Bereich sank
die Temperatur verbreitet wieder unter –20°C. Auch in den östlichen Teilen der
Balkan-Halbinsel war es wieder sehr kalt. Am Morgen des 21. Februars meldete
Bukarest noch eine Temperatur von +1°C, am Morgen des 22. lag sie dann bei
–18°C. Gleichzeitig setzte sich erheblich mildere Luft vom westlichen und
zentralen Mittelmeer weiter nach Norden durch, was vor allem oberhalb der
Reibungsschicht der untersten Atmosphäre zu erkennen war. Während am Morgen des
21.02. über Süddeutschland die Pseudopotentielle Temperatur in der
850-hPa-Fläche bei 20°C lag, erreichte sie am 22. mehr als 30°C. Über München
ergab sich ein Wert von 34°C.
FELIX
verlagerte sich sehr langsam noch etwas weiter nach Osten und erschien am 25.
Februar das letzte Mal auf der Wetterkarte.
Geschrieben am 09.03.2004 von Sabrina Sonja Schmidt
Wetterkarte: 20.02.2004
Pate: Claus Heintsch-Rohr