Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet FRANZISKA
(getauft
am 24.06.2003)
Am
24.06.2003 wurde das Hoch auf dem Atlantik zwischen zwei Tiefausläufern auf den
Namen FRANZISKA getauft. In der Höhenwetterkarte für 500 hPa kann man FRANZISKA
als Kurzwellenkeil gut erkennen.
In
den folgenden Tagen verstärkte sich dieser Höhenkeil und mit ihm zog FRANZISKA
langsam Richtung Norden bis Nordosten. Dadurch wurde kühle Meeresluft
subpolaren Ursprungs nach Deutschland geführt. Im Norden Deutschlands kam es so
zu Temperaturen unter der 20 Grad Marke. So konnten sich an der Grenze zur
wärmeren Luft mit Temperaturen um die 32°C vor allem in Alpennähe Gewitter
bilden, die aber nur im Osten Frankreichs sowie der Schweiz 12-stündige
Niederschlagsmengen von 10 mm brachten.
Bis
zum 27.06 hatte sich der Schwerpunkt des zu FRANZISKA korrespondierenden
Höhenhochs bis nach Lappland verlagert. Damit entstand auf der Höhenwetterkarte
ein Strömungsfeld, das wie der griechische Buchstabe Omega Ω aussah.
Meteorologen sprechen dabei von einer blockierenden Omega-Wetterlage, die recht
stabil ist.
Dies
bedeutete für Skandinavien angenehme Temperaturwerte zwischen 20 und 25 °C.
Auch in Deutschland konnte sich die gealterte Meeresluft erwärmen, so dass nun
auch im norddeutschen Raum Höchstwerste um die 23°C erreicht werden konnten.
Dabei wurde an der Ostsee bei wolkenlosem Himmel 16 Stunden Sonnenscheindauer
gemessen. Jedoch konnte sich auch in einem Streifen vom östlichen Niedersachsen
über Sachsen-Anhalt bis zur Lausitz zeitweise stärkere Bewölkung halten, aus
der es auch vereinzelt regnete.
Das
zu Franziska korrespondierende Höhenhoch verlagerte sich bis zum 28.06. etwas
weiter nach Norden, so dass sein Schwerpunkt nun über dem zentralen Nordmeer
lag. Dabei löste sich das Höhenhoch zunehmend von dem zuvor noch über
Westeuropa Richtung Norden gerichteten Höhenkeil ab; nun trat es in der
Höhenwetterkarte als fast vollständig abgelöste Warmluftblase in Erscheinung.
Die anfangs beschriebene Ω-Strömung lag also nun nicht mehr vor. In
Skandinavien konnten hierbei Temperaturen bis zu 29°C (Nesbyen-Skolund)
gemessen werden.
In
den folgenden Tagen setzte sich der Ablösungsprozess der Warmluftblase weiter
fort. Durch eine Reihe von Tiefdruckgebieten, wie XANTHOS, YORCK und ZANDER,
die vom Atlantik über Westeuropa zur Ostsee zogen, wurde FRANZISKA weiter nach
Nordosten verdrängt. So zog FRANZISKA unter Abschwächung über Nord- und
Ost-Russland, so dass es am 03.07. nicht mehr auf dem Kartenausschnitt der Wetterkarte
erschien.
Geschrieben am 29.07.2003
von Sevim Müller
Wetterkarte: 25./26.06.2003
Pate: Michael Torn