Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
FRIEDERIKE
(getauft
am 29.01.2009)
Am 28.01. näherte sich von der Karasee kommend dem Europäischen Kontinent ein neues
Hochdruckgebiet, das am 29.01. auf den Namen FRIEDERIKE getauft wurde.
Am Tag der Taufe lag FRIEDERIKE mit ihrem
Zentrum bei Workuta, wobei der Luftdruck etwa 1035 hPa betrug. Bereits am 30.01. zeigte sich FRIEDERIKE als in
der räumlichen Ausdehnung deutlich ausgeprägtes Hochdruckgebiet auf den
Europäischen Wetterkarten. Ihr Zentrum lag nun bei nahezu konstantem Luftdruck über
dem Nordrussischen Tiefland.
FRIEDERIKE brachte dem Europäischen Teil
Russlands verbreitet strengen Frost. Besonders stark war dieser beim
nächtlichen Aufklaren im zentralen Bereich des Hochs. So wurden in Pechora in der Nacht zum 30.01. -37°C als Tiefsttemperatur gemessen.
Kurze Zeit später erstreckte sich FRIEDERIKE
bereits bis nach Finnland, wobei mit dem vorhergehenden Hochdruckgebiet
ELFRIEDE mit Zentrum über Südschweden eine Hochdruckbrücke gebildet wurde, die
bis Westeuropa reichte. Im zentralen Bereich von FRIEDERIKE wurde dabei ein
Luftdruck von knapp 1040 hPa gemessen. Dem Nordosten
Europas bescherte FRIEDERIKE viel Sonnenschein, wobei die arktische Luftmasse
die Temperaturen deutlich reduzierte. In diesem Zusammenhang ging am Finnischen
Meerbusen die Mittagstemperatur am 31.01.auf -10°C zurück, wobei am Vortag noch
-1°C erreicht wurden.
Das Zentrum der Hochzelle verlagerte sich zum
Monatswechsel weiter nach Südwesten Richtung St. Petersburg. Das Hoch ELFRIEDE
hatte sich nun vollständig integriert. An der Westflanke der Hochdruckbrücke
strömte milde Atlantikluft weit nach Norden, so dass auf der Insel Vega 250 km nördlich von Trondheim +11,9°C registriert
wurden. An der Südostflanke hingegen strömte kalte Festlandsluft ein, die auch
tagelang das Wettergeschehen in Deutschland prägte. Verbreitet hielt sich eine
zähe Hochnebeldecke, aus der es gelegentlich leichten Schneefall oder Schneegriesel gab. Lediglich im Nordseeumfeld wo die
bodennahe Strömung auf südliche Winde drehte, konnte sich die Sonne
durchsetzen. Dabei verharrten die Temperaturen verbreitet im Dauerfrostbereich,
lediglich auf den Nordseeinseln und im Rhein-Main-Gebiet wurde zarte Plusgrade
gemessen.
In der Folge verdrängten Atlantische Tiefausläufer FRIEDERIKE unter Abschwächung in den Südosten Europas, wo es am 04.02. nördlich des Kaukasus letztmalig auf den Europäischen Wetterkarten auftauchte.
Geschrieben am 23.03.2009 von T. Pagenkopf
Wetterkarte: 02.02.2009
Pate: Friederike Zimmel