Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet FRIEDHELM
(getauft am 08.02.2006)
Das Hochdruckgebiet
FRIEDHELM wurde am 08.02.2006 knapp 1000 km westlich von Schottland getauft. Zu
diesem Zeitpunkt war er eine kleine abgeschlossene Hochdruckzelle in einer
langen Hochdruckbrücke, die von Grönland bis nach Nordafrika reichte. Der
Kerndruck betrug bei der Namensgebung knapp über 1025 hPa.
Auch am 09.02. war
FRIEDHELM Bestandteil einer Hochdruckbrücke, die sich allerdings etwas
verkleinerte. Er bildete mit Reichweite bis nach Island den nördlichen Teil,
DRAGO über Spanien den südlichen. In unserem Raum regierte Tief OILI, was einen
sehr feuchten und niederschlagsreichen Witterungsabschnitt mit sich brachte.
FRIEDHELM bewegte sich langsam ostwärts und erreichte mit seinem Zentrum bis
zum 11.02. Belgien.
Mit einem Kerndruck
von 1032 hPa kam er einen Tag später bis in den süddeutschen Raum voran. In
vielen Teilen Deutschlands herrschte ruhiges Wetter mit Hochnebel, unter dem
die Temperaturschwankungen sehr gering ausfielen. Lediglich im Norden und im
äußersten Süden blieb es am 12.02. recht freundlich. In der Nacht zuvor wurde
es dort dementsprechend kalt. Während im von Wolken bedeckten Berlin
Temperaturen zwischen -1 und -2°C nicht unterschritten wurden, fiel das
Quecksilber in Grünow bei Angermünde auf -9,4°C, am wolkenlosen Alpenrand
kühlte es hingegen über reichlich Schnee auf knapp -20°C ab. Dieser Wert wurde
auf die Kommastelle genau von Oberstdorf erreicht, in Kempten lag das Minimum
immerhin bei -19,1°C.
An diesen Verhältnissen
änderte sich am 13.02. nur wenig. FRIEDHELM bewegte sich nur zögerlich Richtung
Osten, dies reichte aber dafür, dass es im Westen Deutschland unter
zurückgehendem Hochdruckeinfluss leicht schneite. So fielen in Trier 0,7 mm
Niederschlag, während es am Alpenrand erneut trocken und sehr sonnig blieb.
Auch gingen dort die Temperaturen in der vorangegangenen Nacht wieder weit in
den Keller, so in Oberstdorf mit einem Minimum von -21°C. Im Nordosten
Deutschlands blieb es dann am Tage bis zum Mittag trüb, während sich der Tag in
den übrigen Gebieten von Nordwesten her zunehmend heiter gestaltete. Die
Temperaturen erreichten in großen Teilen des Landes 5°C. Dauerfrost gab es
lediglich im Bergland, in einigen Flusstälern in Süddeutschland, z.B. in Ulm mit
einem Maximum von -5,9°C und im äußersten Nordosten Deutschlands, wo Ückermünde
über -0,1°C nicht hinauskam. Auch am folgenden Tag änderte sich nichts
dramatisch an der Wetterlage, da FRIEDHELM weiterhin über dem Süden
Deutschlands träge herum lag und lediglich im Westen an Einfluss verlor.
In den darauf
folgenden Tagen änderte sich der Witterungscharakter in Deutschland erheblich,
da der Tiefdruckkomplex QUENNA-REINEKE über Island von Westen her deutlich
mildere Luft in unseren Raum lenken sollte. So konnten bereits am 16.02. in
Karlsruhe +12°C Maximum erreicht werden, während auf der Greifswalder Oie
+0,7°C nicht überschritten wurden. An jenem Tag lag das Zentrum von FRIEDHELM
bereits über der Türkei und er verschwand am 18.02. endgültig von der Wetterkarte.
Deutschland erlebte in diesen Tagen sehr wechselhaftes Wetter, bedingt durch
den weiteren Einfluss von Tief REINEKE.
Geschrieben am 27.03.2006
von Gregor Neubarth
Wetterkarte: 10.02.2006
Pate: Friedhelm
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