Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  FRIEDRICH

(getauft am 12.02.2008)

 

 

Am 12. Februar wurde ein sich westlich von Grönland befindendes Hochdruckgebiet auf den Namen FRIEDRICH getauft. Es verlagerte sich in der Folge unter weiterer Verstärkung über den Atlantik nach Osten. Am Rande des Hochs, das am Morgen des 15. Februars mit seinem Kern Mittelnorwegen erreicht hatte und weiter süd- bis südostwärts wanderte, gelangte in breitem Strom arktische Luft weit nach Süden. Ihre Vordergrenze erreichte gar das Schwarze Meer.

FRIEDRICH zog weiter nach Süden bis Südosten und war am Mittag des 16.02. mit einem Kerndruck von 1048 hPa über Niedersachsen angelangt. In Berlin-Dahlem erreichte der Luftdruck gegen 12 Uhr mit 1047,1 hPa seinen höchsten Stand. Damit wurde der bisherige Höchstwert für den Monat Februar, der in der 100-jährigen Messreihe am 16.02.1959 mit 1048,0 hPa registriert wurde, nur knapp verfehlt.

Es gelangte am Rande des Hochdruckgebietes die trocken-kalte Luft arktischen Ursprungs bis nach Frankreich, so dass am Abend des 16.02. auch im Südwesten Deutschlands die Bewölkung zurückging und es dort verbreitet mäßigen Nachtfrost um -5°C gab. Noch kälter war es in Teilen Norddeutschlands sowie in Bayern, wo die Temperatur in Roth südlich von Nürnberg bis -10°C zurückging. Auf der Ostseite des Hochs FRIEDRICH gelangten von der Ostsee Wolkenfelder in die östlichen Teile Brandenburgs sowie in die Oberlausitz, die auch vereinzelt kurze Schneeschauer brachten. In Pommern waren sie stärker ausgeprägt und führten am Morgen des 16.02. in Resko zu einer 3 cm hohen Schneedecke. Mit Ausnahmen der westlichen Teile herrschte am Mittag in Polen leichter bis mäßiger Frost. Im Westen Deutschlands stieg die Temperatur dagegen bei anhaltendem Sonnenschein auf 2 bis 4°C.

Das starke Hochdruckgebiet befand sich am 17. Februar über Mitteleuropa. Es lag in der vorangegangenen Nacht mit seinem Kern über Österreich, wo der Luftdruck fast 1050 hPa betrug. In seinem windschwachen Bereich gab es dort auch in den Niederungen gebietsweise strengen Nachtfrost. Auch in Bayern ging die Temperatur örtlich unter -10°C zurück, wie beispielsweise in Lechfeld und in Roth bei Nürnberg mit -11°C. Sonst gab es in Deutschland nur mäßigen Frost, lediglich in Holzdorf an der Grenze von Sachsen zu Brandenburg sank die Temperatur bis -10°C.

Das Hoch FRIEDRICH blieb weiterhin wetterbestimmend, es hatte sich allerdings etwas abgeschwächt. Am 17.02. brachte es nur im Westen und Süden Deutschlands anhaltenden Sonnenschein, wo teilweise mehr als 10 Sonnenscheinstunden registriert wurden. Am 20. Februar hatte sich das Hoch weiter nach Südosten zurückgezogen und dabei leicht verstärkt. Sein Hauptzentrum lag in der Nacht zum 20.02. über dem westlichen Teil der Balkanhalbinsel. Einen Tag später sorgte die über die Alpen hinweg verlaufende Hochdruckzone FRIEDRICH im Norden Deutschlands wieder für einige Wolkenlücken. Noch milder als in Deutschland war es in weiten Teilen Frankreichs. Nördlich der Pyrenäen wurden Höchstwerte von 18 bis 21°C gemessen (Dax 21°C, Mont-de-Marsan 20°C).

Am Morgen des 24. Februars lag das auch in der Atmosphäre hoch reichende Hoch mit seinem Kern über Norditalien und blieb für die meisten Gebiete Mitteleuropas wetterbestimmend. An seiner Westflanke breitete sich noch erheblich mildere Luft als an den Vortagen bis zum westlichen Deutschland aus. Dabei wurden am Oberrhein Maxima der Temperatur von durchweg über 15°C erreicht. Am wärmsten wurde es in Konstanz mit 16,2°C und in Freiburg mit 15,9°C.

Im weiteren Verlauf bewegte sich FRIEDRICH ein wenig weiter nach Westen, schwächte sich dabei zunehmend ab und verschwand am 27. Februar von der Berliner Wetterkarte.

 


Geschrieben am 25.03.2008 von Sabrina Schmidt

Wetterkarte: 18.02.2008

Pate: Martin Schubert