Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  GAURI

(getauft am 12.02.2009)

 

Gestützt von einem kräftigen Hochdruckrücken, der sich in der Höhe von Portugal bis nach Grönland erstreckte, entwickelte sich am 11.02. ausgehend vom Grönlandhoch am Boden ein Keil in Richtung Island. Als sich dieser vom Mutterhoch ablöste, was einen Tag später geschah, wurde das neu entstandene Hochdruckgebiet auf den Namen GAURI getauft.

Das Hoch GAURI, wenig später schon über der Norwegischen See gelegen, folgte dem Tief REINHOLD nach Mitteleuropa nach.

Am 14.02. zog das Zentrum von GAURI von der Nordsee bis nach Benelux und verstärkte sich dabei auf einen Kerndruck von etwa 1032 hPa. Von Südnorwegen über Dänemark bis weit nach Deutschland führte die resultierende nördliche Luftströmung, die durch das Absinken hinter dem Skandinavischen Gebirge sehr trocken war, zu sonnenscheinreichem, wenn auch kühlem Wetter. Bremerhaven, an der wärmenden Nordsee gelegen, registrierte bei 3°C Höchsttemperatur mit über 9 Stunden die maximal mögliche Sonnenscheindauer des Tages. Weiter südlich sorgten die Reste des Tiefs REINHOLD mit vielen Wolken noch für etwas Schneefall. Auch an der Westflanke des Hochs GAURI blieb es vielfach stark bewölkt wie beispielsweise über England. Der Grund hierfür war die Zufuhr feuchter Meeresluft, die dort vielfach zu Hochnebel führte.

Mit der weiteren Verlagerung des Hochs zu den Alpen drehte auch in Deutschland der Wind wieder auf Nordwest bis West, was wiederum das Einfließen feuchter Nordseeluft förderte. Somit profitierte am Sonntag, den 15.02. nur noch der Süden Deutschlands, vor allem der Südwesten mit verbreitet 6 bis 9 Sonnenstunden, vom Einfluss der Hochzelle. Am Oberrhein wie auch an der Nordsee wurden dazu mit 3 bis 4°C die mildesten Werte gemessen, während es in Sachsen und Bayern meist bei leichtem Dauerfrost blieb.

Von Nordwesten näherte sich im Tagesverlauf ein neues Tiefdruckgebiet namens TURE mit Schnee und Regen. Dadurch wurde GAURI weiter nach Südosten abgedrängt. Beide Druckgebilde schwächten sich in der Wechselwirkung gegenseitig ab. Nachdem GAURI am 16.02. über dem östlichen Alpenraum kaum noch als eigenständiges Hoch zu erkennen war, fiel es schlussendlich dem nachrückenden Tief TURE zum Opfer. Während dieses in den Alpen für kräftige Schneefälle sorgte und höchste Lawinengefahr auslöste, war das Hochdruckgebiet GAURI schon von der Berliner Wetterkarte verschwunden.


Geschrieben am 18.03.2009 von Andreas Blei

Wetterkarte: 15.02.2009

Pate: Martina Trusheim