Lebensgeschichte
 
Hochdruckgebiet  GEORGIA
(getauft am 13.03.2005)
 
 
Am 13. März 2005 bildete sich über dem Westalpenraum ein Hochdruckgebiet, das in der Berliner Wetterkarte auf den Namen GEORGIA getauft wurde. 
Im Laufe des nächsten Tages wurden beispielsweise in Südfrankreich bereits frühlingshafte Werte registriert. So stieg die Temperatur in Montauban bis auf 20°C. Auch am 15.03.2005 stieg die Temperatur in West- und Südfrankreich in der vorherrschenden südlichen bis südwestlichen Strömung auf deutlich über 20°C an. So wurde in Bordeaux ein Maximum von 22,6°C, in Biarritz von 23,6°C und in Socoa (in der Nähe von Toulouse) von 24,4°C gemessen. Im Bereich der großräumigen südwestlichen Strömung zwischen dem Hoch GEORGIA, das am 16.03.2005 mit seinem Kern über dem westlichen Mittelmeer lag, und einem umfangreichen mittelatlantischen Tiefdrucksystem gelangte Warmluft über die Iberische Halbinsel nach Frankreich und auch nach Deutschland. Dabei stieg die Temperatur in Südfrankreich und Teilen Spaniens auf sommerliche Werte. So konnten in Sevilla  24,7°C, bei  Föhn nördlich der Pyrenäen in San Sebastian 26,3°C, in Biarritz 25,7°C und in Socoa (bei Toulouse) sogar 26,7°C registriert werden.
Auch am 17. März befand sich der Süden Deutschlands weiter im Einflussbereich von GEORGIA. Bei 6 bis 10 Stunden Sonnenschein wurden dort wiederum Maxima zwischen 15 und 20, am Oberrhein auch bis 22°C registriert. Bei diesen Temperaturen schmolz die noch vor zwei Tagen vorhandene Schneedecke in den tieferen Lagen völlig ab. Aber auch auf den Berggipfeln der Mittelgebirge taute der Schnee kräftig. So lagen auf dem Brocken am morgen nur noch 190 cm Schnee, das waren 60 cm weniger als noch am Dienstag. 
GEORGIA blieb auch am 18.03.2005 im südwestlichen Europa wetterbestimmend. Sie hatte sich zwar etwas abgeschwächt, behielt aber ihre Lage in etwa bei. In ihrem Bereich wurden im mittleren und südlichen Frankreich Höchstwerte zwischen 20 und 26°C beobachtet (z.B. Bordeaux 25°C). Auch im südwestlichen Deutschland wirkte sich die ungewöhnlich warme Festlandsluft (cS) noch aus, so dass die Temperatur wiederum im Bereich der Extremwerte für diese Jahreszeit lag. Beispielsweise wurde in Mannheim mit einem Maximum von 22,7°C der Rekordwert für die zweite Märzdekade nur um 0,1K verfehlt. Am Flughafen in Frankfurt am Main wurde dagegen mit einem Maximum von 21,9°C der alte, erst im letzten Jahr aufgestellte Rekordwert von 21,8°C noch um ein Zehntel überboten. Am 19.03.2005 hatte sich GEORGIA weiter abgeschwächt und wurde an diesem Tag letztmalig in der Berliner Wetterkarte analysiert.
 

Geschrieben am 13.05.2005 von Jana Neuber
Wetterarte: 16.03.2005                                 
Pate: Ulrich Meyer