Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet GRISELDIS
(getauft am 12.08.2007)
Am 12.08.07 schnürte
sich an der Nordostflanke des kräftigen Azorenhochs rückseitig einer südwärts
ziehenden Kaltfront ein Ableger über der Biskaya ab und wurde auf den Namen
GRISELDIS getauft. Ohne erkennbaren Höhenkeil in der 500hPa-Höhenkarte und mit
einer für sommerliche Verhältnisse gut ausgeprägten Frontalzone mit
Nordwest-Südost Orientierung auf den Alpenraum gerichtet, war allerdings mit
keiner großen Entwicklung von GRISELDIS zu rechnen.
Die nun kreisrunde
Antizyklone mit einem Durchmesser von knapp 400 km etablierte sich zum 14.08.07
über dem westlichen Alpenraum und erreichte einen Kerndruck von 1015 hPa. Inzwischen gelangten große Teile Mittel- und
Südeuropas unter den Einfluss einer breit gefächerten Diffluenzzone.
Aufgrund des schwachen Gradienten entwickelten sich besonders im Alpenraum auch
infolge der Orographie mehrere kleinräumige
Drucksysteme, zu denen auch GRISELDIS gehörte, die aber allesamt keine
nennenswerte Wetterwirksamkeit ausübten. Selbst im Hochzentrum blieb es bei
vielen Wolken und nur wenig Sonnenschein, dafür aber durchweg trocken.
Mit Annäherung von
Tief NIKOLAS aus Westen zog das Alpenhoch am 15.08.07 weiter nach Österreich. Durch
die Advektion zunehmend trockener Luftmassen aus
Süden wurden weite Teile Österreichs mit reichlich Sonne und Höchsttemperaturen
um die 30°C verwöhnt. Begünstigt durch einen sich von Nordafrika aus
aufwölbenden Keil infolge der zunehmenden Austrogung
über Westeuropa konnte GRISELDIS am 16.08.07 ihren Einfluss erstmals ausdehnen.
Angekommen über Rumänien bildeten ihre Ausläufer nun eine schwache
Hochdruckbrücke zusammen mit einem kräftigen Hoch über Russland. Das in den
Frühstunden zu Nebelbildung neigende Wetter zeigte sich tagsüber von seiner
besten Seite mit hochsommerlichen Temperaturen.
Zum 17.08.07 blieb GRISELDIS
relativ stationär und wies als Kerndruck immer noch 1015 hPa
auf, den sie während des gesamten Lebenszyklus nicht überschritt. Mit
fortschreitender Verlagerung der Frontenzüge von Tief NIKOLAS zog sich
GRISELDIS zum Schwarzen Meer zurück, bevor sie am 18.08.07 wieder von der
Berliner Wetterkarte verschwand.
Geschrieben am 17.09.2007 von Robert Hausen
Wetterkarte: ?
Pate: Griseldis Henke