Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
HAGEN
(getauft
am 08.10.2008)
Am Mittwoch, den 08.10.08 entstand über der
Biskaya eine Hochdruckzelle, die auf den Namen HAGEN getauft wurde. Als Ableger
des allseits bekannten Azorenhochs verlagerte sich HAGEN mit einem Kerndruck
von knapp 1029 hPa zunächst in nordöstliche Richtung, so dass er am Morgen des
09.10. bereits über dem Ärmelkanal lag. Nachdem die okkludierende Front des
Nordatlantiktiefs RAFAELA quer durch Deutschland zog und vielerorts zu
ergiebigen Niederschlägen führte, sorgte die ausgedehnte Hochdruckzelle in der Folge
für Wetterberuhigung.
Die Bodenanalyse am Mittag des 10.10.
lokalisierte HAGEN mit zwei Zentren direkt über Mitteleuropa. Das eine Zentrum
lag mit einem Kerndruck von 1035 hPa über Bayern und das andere Zentrum weiter
nordöstlich über dem tschechischen Riesengebirge. Im Einflussbereich HAGENS
stellte sich ruhiges, teils sonniges, teils auch nebliges Herbstwetter ein. So
meldeten viele süddeutsche Stationen vor allem in Donaunähe noch am Mittag Nebel.
Nach dessen Auflösung zeigte sich aber insbesondere im Norden Deutschlands verbreitet
die Sonne. Bei Temperaturen um 17°C lag die Sonnenscheindauer hier zwischen 6
und 9 Stunden.
In der Nacht zum 11.10. wanderte das
Kerngebiet HAGENS weiter in östliche Richtung, so dass es am Tag mit einem
Kerndruck von 1033 hPa über Wien lag. Deutschland gelangte demnach in eine
südwestliche Strömung, mit der pünktlich zu Beginn des Wochenendes milde
Meeresluft subtropischen Ursprungs einströmen konnte. Am wärmsten wurde es mit
23,9°C in Colmar im Oberrheingraben. In Berlin lag die Höchsttemperatur in
Verbindung mit zehn Sonnenstunden bei 19,5°C.
HAGEN befand sich am Folgetag etwas weiter
östlich über Rumänien, so dass sich die Wetterlage am 12.10. im Vergleich zum
Vortag nur wenig veränderte. Am Oberrhein stiegen die Temperaturen nochmals an
und erreichten Werte von 24,4°C in Freiburg. Das deutsche Tagesmaximum lag
allerdings in Landsberg, wo mit einer Temperatur von 25,4°C sogar ein Sommertag
erreicht wurde. In Gebieten mit zähen Hochnebelfeldern blieb es mit
Temperaturen um 14°C deutlich kühler.
Auch zu Beginn der neuen Woche brachte die Antizyklone über Mitteleuropa viel Sonnenschein und für die Jahreszeit vergleichbar hohe Temperaturen, womit sinngemäß von einem goldenen Oktoberhoch gesprochen werden kann. Erst ab dem 14.10. schwächte sich das Hoch HAGEN deutlich ab und löste sich schließlich über den Karpaten auf.
Geschrieben am 20.10.2008 von Dennis Dalter
Wetterkarte: 13.10.2008
Pate: Hagen Sevecke