Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
HANNELORE
(getauft am 17.03.2019)
Anhand
der täglichen Prognose der Berliner Wetterkarte wurde am 17.03.2019 ein für den
Folgetag vorhergesehenes Randhoch des Azorenhochs über Süddeutschland auf den
Namen HANNELORE getauft. Auf der Bodendruckkarte des 18.03. von 01 Uhr MEZ war
es noch nicht zu sehen, wohl aber auf der Darstellung von Mitteleuropa von 13
Uhr MEZ. Dieses Hoch HANNELORE befand sich am 19.03. um 01 Uhr MEZ mit einem
Druck von gut 1025 hPa ungefähr über Stuttgart. Im Westen wurde der
Einflussbereich durch das stärkere Azorenhoch eingegrenzt und reichte bis zur
Biskaya. Im Osten grenzte das Frontensystem des Tiefs IGOR, den Hochdruckeinfluss
ein und von Nord nach Süd reichte dieser Einfluss von Hamburg bis Mailand.
Durch das Hoch HANNELORE schien an diesem Tag in weiten Teilen Frankreichs über
8 Stunden die Sonne, vereinzelt sogar 11 Stunden, wie zum Beispiel in Auxerre.
Die Temperaturen stiegen bis zu 17°C in Montpellier und am Cap Cépet. Ähnliches
Wetter herrschte in der Schweiz, mit 11,7 Sonnenstunden auf dem Berg Cimetta und
14,9°C um 14 Uhr UTC, also 15 Uhr MEZ, in Magadino.
Bis
zum nächsten Tag verlagerte sich das Hoch HANNELORE nicht wirklich, aber
intensivierte sich. Der Kerndruck betrug jetzt 1035 hPa und das Zentrum befand
sich immer noch ungefähr über Stuttgart. Im Westen von Antizyklone HANNELORE
wurde der Einflussbereich bei Paris durch das Frontensystem des Tiefs JERRY
eingegrenzt. Die Nord-Süd-Ausdehnung erstreckte sich ungefähr von Kopenhagen
bis Rom und im Osten reichte das Hoch HANNELORE bis zum Schwarzen Meer. Durch
das Hochzentrum über Süddeutschland wurden dort an diesem Tag fast überall
zwischen 11 und 12 Sonnenstunden verzeichnet. Auch die Temperaturen stiegen bis
14,5°C in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ähnliche Werte wurden in Italien gemessen,
mit maximal 18°C in Civitavecchia um 12 Uhr UTC.
Am
21.03. und dem Folgetag befand sich das Hoch HANNELORE weiterhin über dem Süden
Deutschlands und Österreich mit einem maximalen Druck von durchgängig über 1035
hPa. Das Frontensystem von Tief JERRY grenzte das Hoch diesmal im Norden ein,
so dass der Einfluss nicht weit nach Norden reichte. Im Westen lag weiterhin
ein anderes Hochdruckgebiet, welches den Einfluss vor Paris stoppte. Dabei
wurden in Österreich an beiden Tagen bis zu 12 Sonnenstunden gemessen und am
22.03. wurden sogar gegen 14 Uhr UTC die 20°C überschritten, mit 21,6°C in
Landeck und 20,1°C in Linz. In Deutschland wurden am 22.03. ähnliche Werte
registriert, mit bis zu 22°C im Ruhrgebiet, wobei am 21.03. um 15 Uhr UTC nur
bis zu 17,8°C in Köln gemessen wurden. Dafür wurden in Italien und Kroatien
schon am 21.03. die 20°C erreicht, z.B. in Rom mit 22,8°C, Ploče mit 21°C und Šibenik mit 20,5°C. Aber
auch in anderen Regionen, wie z.B. Ungarn machte sich der Hochdruckeinfluss mit
bis zu 12 Sonnenstunden am 22.03. bemerkbar.
Am
nächsten Tag wurde das Hochdruckgebiet HANNELORE vom Tief KARSTEN eingegrenzt,
wodurch es sich mit einem Kerndruck von gut 1030 hPa über München befand und
keinen großräumigen Einfluss hatte, da im Osten, Norden und Nordwesten die
Warm- bzw. Kaltfront von Tief KARSTEN lag. Trotzdem wurden durch Hoch HANNELORE
Temperaturen über 20°C erreicht, zum Beispiel in Wien um 15 Uhr UTC mit 20,4°C
oder in Landeck um 14 Uhr UTC mit 21,1°C sowie in Eger, Ungarn, mit 20,1°C und
Knin, Kroatien, mit 24,7°C. Mit 20,7°C in Coschen wurde auch im Land
Brandenburg zum ersten Mal in diesem Jahr eine Temperatur über 20°C gemessen.
Zum
folgenden Tag, dem 24.03., verlagerte sich das Hoch HANNELORE nach Osten und
befand sich mit 1025 hPa über den Karpaten. Der Einfluss reichte von Budapest
bis über das Schwarze Meer und von Minsk bis Athen. Auch hier wurden hohe
Temperaturen gemessen, wie in Rumänien in Drobeta Turun Severin mit 22,7°C oder
Arad mit 20,7°C. In Bulgarien wurden in Sandanski um 15 Uhr UTC 22°C gemessen.
Zum
25.03. um 00 Uhr UTC verlagerte sich das Hoch HANNELORE weiter über das
Schwarze Meer und schwächte sich etwas ab, so dass es nur noch einen Druck von
1020 hPa besaß. Der Einflussbereich erstreckte sich hauptsächlich auf das
Schwarze Meer und Teilen vom Norden der Türkei. Dort wurden aber noch in
Akhisar bis zu 12 Sonnenstunden an diesem Tag gemessen und die Temperatur stieg
bis 14 Uhr UTC auf 20,3°C. In Antalya stiegen die Werte sogar auf 24,9°C. Das
Hoch HANNELORE hatte keinen starken Einfluss in anderen Regionen, so wurde z.B.
in Wolgograd um 12 Uhr UTC nur eine Tagesmaximumtemperatur von 9,8°C bei etwas
Sonne registriert.
Am
26.03. befand sich das Hoch HANNELORE am Rand des Kartenausschnittes der
Berliner Wetterkarte, östlich von Wolgograd. Der Kerndruck hatte weiter
abgenommen und befand sich bei 1015 hPa. Der Einfluss des Hochdruckgebietes
HANNELORE beschränkte sich auf den Süden des europäischen Russlands, brachte
dort aber kein besonderes Wetter mehr vor.
Zum
27.03. verlagerte sich das Hoch HANNELORE weiter nach Osten und verließ damit
den Kartenausschnitt der Berliner Wetterkarte sowie den europäischen
Einflussbereich.
Geschrieben am 08.05.2019 von Lisa
Degenhardt
Wetterkarte: 20.03.2019
Pate: Hannelore Weiglein