Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet HARALD

(getauft am 29.09.2012)

 

In der Nacht zum 29.09.2012 bildete sich über Frankreich ein Hochdruckgebiet, das am selben Tag auf den Namen HARALD getauft wurde. Die Antizyklone hatte einen Kerndruck von ca. 1015 hPa und erstreckte sich über Frankreich, jedoch wurde die Ausdehnung des Hochs durch Tiefdruckeinfluss im Norden und Süden stark begrenzt. Nach Osten bestand eine Hochdruckbrücke zur Antizyklone GÜNTER. Durch diesen weitreichenden Hochdruckeinfluss stieg die Temperatur verbreitet auf 20°C, wie z.B. in Cottbus. Am frühen Morgen des 30.09. lag der Einflussbereich der Antizyklone HARALD weiterhin über Mitteleuropa. Der Einflussbereich reichte zu diesem Zeitpunkt von Nordspanien über Frankreich und Deutschland. Das Hoch hatte sich seit der letzten Nacht leicht verstärkt und besaß nun einen Kerndruck von etwa 1020 hPa. Die Temperaturwerte fielen an diesem Tage etwas kühler aus als noch am Vortag, so wurde in Öhringen mit 18,7°C die höchste Temperatur in Deutschland gemessen. Ursache dafür war, dass durch das Hoch HARALD maritime Subpolarluft nach Mitteleuropa transportiert wurde und zusätzlich kommt es bei Hochdruckeinfluss zu Wolkenauflösung. Jedoch gab es im Vergleich zum Vortag mehr Sonnenstunden, die längste Sonnenscheindauer registrierte die Station Wasserkuppe mit 11,3 Stunden. Der Norden Deutschlands, der an der Grenze des Einflussbereichs von Hoch HARALD lag, meldete deutlich weniger Sonnenstunden, Sylt erreichte an diesem Tag sogar nur 1,4 Sonnenstunden.

Im Tagesverlauf zog das Hoch weiter nach Osten und lag in der Nacht zum 01.10. mit seinem Zentrum über Polen, der Ukraine und Weißrussland. Das Hochdruckzentrum hatte sich auf einen Druck von 1025 hPa verstärkt. Die Station Berlin-Tempelhof, welche noch im Einflussbereich des Hochs lag, meldete bei leichter Bewölkung eine Maximaltemperatur von 18,7°C, was warm ist für diese Jahreszeit, die durchschnittliche Maximaltemperatur im Oktober beträgt in Deutschland ca. 13°C. Aber nicht nur Deutschland erreichte Temperaturwerte nahe der 20°C, auch Paris, das ebenfalls im Einflussbereich lag, registrierte eine Maximaltemperatur von 20°C. Im Tagesverlauf zog die Antizyklone HARALD weiter Richtung Osten und lag in der Nacht zum 02.10. mit unverändertem Luftdruck über der Ukraine, dem Asowschen Meer und Russland. Der Einflussbereich des Hochs reichte nun vom Norden Russlands bis über das Schwarze Meer und brachte dort für die Jahreszeit milde Temperaturen. Wolgograd erreichte an diesem Tag eine Maximaltemperatur von 18°C, was ebenfalls sehr mild war und auch Moskau, das im Oktober eine durchschnittliche Höchsttemperatur von 8°C hat, meldete 16°C. Bis zur nächsten Nacht verlagerte sich das Hoch HARALD nur wenig nach Osten, jedoch hatte es sich mit einem kleinen Hoch, das über der Küste an der Karasee lag, zusammengeschlossen. Das Hochdruckzentrum, das weiterhin einen Druck von 1025 hPa besaß, reichte nun vom nordsibirischen Tiefland bis zum Asowschen Meer. Die Temperaturen im Einflussbereich des Hochs HARALD waren weiterhin recht mild für diese Jahreszeit, Wolgograd meldete bei leichter Bewölkung erneut 18°C. In den nächsten Tagen zog die Antizyklone HARALD langsam nach Osten und sorgte weiterhin für milde Temperaturen. In der Nacht zum 07.10. verließ sie schließlich den Darstellungsbereich der Berliner Wetterkarte und konnte daher nicht weiter analysiert werden.

 


Geschrieben von Maria Frädrich

Berliner Wetterkarte: 30.09.2012

Pate: Harald Patoczka