(getauft am 17.08.2007)
Am Morgen des 18.08.2007, als aus einem kleinen Ableger des Azorenhochs
über dem Süden Deutschlands ein neues Hochdruckgebiet entstand, wurde dieses
auf den Namen HEIDA getauft.
HEIDA hatte zu dieser Zeit einen Kerndruck von 1023 hPa und brachte zuallererst eine leichte
Erwärmung der subpolaren Meeresluft, welche das Tief NIKOLAS zuvor nach
Deutschland geführt hatte. Damit stieg das Thermometer bis auf die
Küstengebiete wieder über die 20°C-Marke. Da nun wiederum wenige Wolken
vorhanden waren, kam es in der Nacht zum 19.08. zu starker Wärmeabstrahlung und
verbreitet niedrigen Tiefstwerten, die in der Osthälfte gebietsweise unter 10°C
lagen, in Harzgerode sogar bei nur 5°C. Hoch HEIDA verlagerte sich schnell
weiter nordostwärts Richtung Baltikum.
Die Ursache lag darin, dass mit einer starken Strömung in der Höhe von
Westen her der nächste so genannte Trog nach Deutschland schwenkte, welcher das
etwas geschwächte Hoch HEIDA vor sich her „schob“.
Über Mitteleuropa machte sich somit ab dem 20.08. wieder
Tiefdruckeinfluss bemerkbar. Zunächst Tief OTTO, dann Tief QUIRINUS und den
Alpenraum erwischte ab dem 21.08. auch noch Tief PAUL mit abwechslungsreichem,
teils sehr niederschlagsreichem Wetter (z.B. Willingen im Hochsauerland 78 mm
oder Stabio im Schweizer Tessin mit 175 mm in 24 Std.) und
gedämpften Temperaturwerten.
HEIDA lag am 22.08. schon am Uralgebirge und hatte dort unter
Verstärkung, der Druck im Zentrum hatte einen Wert von 1026 hPa erreicht, auf
seiner Westseite weitere subtropische Warmluft nach Norden gelenkt.
Dann geschah etwas nicht ungewöhnliches, aber doch recht seltenes: HEIDA
wanderte am 23.08. zunächst nach Süden Richtung Schwarzes Meer und hatte die
Fühler gen Westen auch schon bis nach Polen ausgestreckt, um am 24.08.
schließlich noch einmal nach Westen, also retrograd, vorzustoßen.
Dabei hatte sich die Luftmassengrenze zwischen HEIDA, die über der
Ukraine liegend Osteuropa sonnig-warmes Wetter brachte, und Tief PAUL, der von
den Alpen nach Polen zog, so weit verstärkt, dass es im Bereich von PAULS
Kaltfront kräftige Gewitter gab, entlang des nördlichen Erzgebirges zog sogar
eine Superzelle, die örtlich 3-5 cm dicken Hagel brachte.
Diese heftigen Wettererscheinungen waren glücklicherweise nur von kurzer
Dauer, denn im Laufe des 24.08. lösten sich die Tiefausläufer über dem
mitteleuropäischen Raum weitgehend auf und Hoch IRIS folgte ihnen nach.
Auch HEIDA schwächte sich so stark ab, dass sich das Hochdruckgebiet im
Laufe des 25.08. über Südrussland auflöste.
Geschrieben am 20.09.2007 von
Andreas Blei
Wetterkarte: 18.08.2007
Pate: Heida Urbinger