Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  HELGA

(getauft am 11.07.2003)

 

 

 

Von einem ausgedehnten Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik spaltet sich am 10 Juli 2003 vor der westeuropäischen Küste ein eigenständiges Hochdruckgebiet ab, das am 11. Juli 2003 auf den Namen HELGA getauft wird.

Es überspannt weite Teile des westlichen Nordatlantiks, was auch im Satellitenbild an großflächigen wolkenfreien Gebieten in diesem Bereich zu erkennen ist. Zunächst erscheint HELGA als Zwischenhochkeil zwischen Tief ALFRED und seinem Folgetief. Es kann aber durch Aufrechterhalten der Hochdruckbrücke mit dem Hoch über dem Atlantik die von Tief ALFRED angeführte Zyklonenfamilie trennen; denn wie die Wetterkarte vom 12. Juli 2003 zeigt, hat HELGA das Frontensystem der Wellentiefs durchbrochen und breitet sich mit einem Kerndruck von mehr als 1025 hPa weiter nach Nordosten aus.

Damit verursacht HELGA eine Blockierungswetterlage  über Mitteleuropa: Sie wirkt als Steuerungszentrum, um das die atlantischen Tiefausläufer um Mitteleuropa herum geführt werden, so dass nahezu ganz West-, Mittel- und Nordeuropa wolkenfrei sind. In Berlin scheint beispielsweise am 14.Juli 2003 von 16.3 möglichen Stunden 15.8 Stunden lang die Sonne, und auch die Höchsttemperatur steigt in weiten Teilen Deutschlands über 25°C, im Südwesten sogar über 30°C.

Bis zum 16. Juli 2003 verlagert sich das Kerngebiet HELGA’s mit Druckwerten über 1028 hPa bis über die Halbinsel Kola. Abgesehen von einigen Wärmegewittern in Odernähe bleibt das sommerliche Wetter über Mitteleuropa aber erhalten. Auch das Tief BERTHOLD, das am 17. Juli 2003 mit teils heftigen Wettererscheinungen von Frankreich heranzieht, kann nicht weit nach Nordosten vordringen, da sich zwischen dem nachfolgenden Hoch ILKA  und HELGA eine Hochdruckbrücke aufbaut, die die Blockierungswetterlage aufrecht erhält.

Unterdessen verlagert sich HELGA nur wenig nach Osten und verliert dabei allmählich an Intensität. Am 21. Juli 2003 zeigt die Berliner Wetterkarte, dass Hoch HELGA in Hoch ILKA aufgeht und fortan nicht mehr als eigenständiges Hochdruckgebiet in den Karten zu finden ist.

 


Geschrieben am 28.07.2003 von Stefanie Rentz

Wetterkarte: 12.07.2003

Pate: anonym