Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  HELGA

(getauft am 17.03.2005)

 

 

Ein sich über dem Nordmeer etablierendes Hochdruckgebiet wurde am Donnerstag, den 17. März 2005 auf den Namen HELGA getauft. Der Kern des Hochdruckgebietes lag am Tag seiner Taufe zwischen Grönland und Spitzbergen  (der Kerndruck lag bei 1035hPa) und die allgemeine Höhenströmung zu diesem Zeitpunkt lies auf eine südöstliche Zugbahn des Hochs schließen. Am Freitag befand sich das Zentrum von HELGA genau über Spitzbergen. Die arktische Kaltluft, welche HELGA mit sich führte, war nun schon bis Nordnorwegen, Nordschweden, Finnland und Russland vorgestoßen. Die Wetterstation auf Spitzbergen meldete an diesem Tag eine Tiefsttemperatur von -24°C bei schwachem Wind und nur leichter Bewölkung, in Murmansk (Russland) wurde ein Minimum von -19°C registriert.

Bis zum Folgetag [Samstag den 19.03.2005] hatte sich HELGA zu einer großen Hochdruckzone von mehreren tausend Quadratkilometern Ausdehnung gemausert und rasch südwärts verlagert, ihr Kern lag nun über Zentralnorwegen. Das Hochdrucksystem hatte jetzt auch Einfluss auf den Wetterablauf in Nordostdeutschland. So kam es vor allem an der Ostseeküste, nach Tagen des Schnee- und Schneeregens, wieder zu einer Wetterbesserung. Der Nachteil: HELGA transportierte kalte Luft arktischen Ursprungs direkt bis nach Deutschland.

Am Sonntag lag nur noch der Südwesten Deutschlands im Bereich der Warmluft, so wurden im Breisgau bis zu 22°C gemessen, bei leichtem Regen. Im Tagesverlauf lockerte die tiefe Wolkendecke von der Ostsee her dann mehr und mehr auf und so konnten verbreitet über 10 Stunden Sonne in der Bundesrepublik registriert werden. Die Temperatur stieg im Einflussbereich von HELGA jedoch nur auf Werte etwas über den Gefrierpunkt und in der Nacht trat verbreitet leichter bis mäßiger Bodenfrost auf.

Am Montag, den 21.03.2005 befand sich das Zentrum unseres Hochdruckgebietes über der Ostsee. Ganz Mitteleuropa lag nun unter schwachem Hochdruckeinfluss, was sich zu dieser Jahreszeit mit niedrigen Temperaturen, schwachem Wind, geringer Bewölkung und viel Sonne äußert. Bis zum Dienstag verlagerte sich HELGA mit ihrem Kern erwartungsgemäß von der Ostsee weiter nach Südosten und erreichte die Karpaten. Mit dieser Verlagerung erfolgte eine Unterbrechung der Kaltluftzufuhr aus arktischen Breiten. In Berlin wurde nach drei Tagen mit Maxima unter 10°C dieser Temperaturwert wieder deutlich überschritten und am Niederrhein stieg die Temperatur bereits auf Werte um 19°C.

Hoch HELGA schwächte sich auch am Mittwoch weiter ab, der Kerndruck lag nun nur noch bei 1020hPa. Gründe dafür waren eine Erwärmung in der mittleren Atmosphäre, schwaches Absinken, Erdreibung sowie geringe Sonneneinstrahlung. Ihr Zentrum lag nun bereits über Ungarn und der Einfluss auf das Wettergeschehen in Deutschland schwand zunehmend. In den folgenden Tagen zog HELGA weiter in Richtung Osten, wo sie 2 Tage am Schwarzen Meer liegen blieb ehe sie am 26.03.2005 von unserer Wetterkarte verschwand.

Geschrieben am 08.05.2005 von Ronny Büttner

Wetterkarte: 21.03.2005

Pate: Helga Staiger