Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet ILA

(getauft am 10.07.2011)

 

Im Verlauf des 09.07.2011 spaltete sich von einem ausgeprägten Azorenhoch ein Hochdruckgebiet ab, welches sich weiter nach Osten verlagerte und am Folgetag auf den Namen ILA getauft wurde. Zum Zeitpunkt der Taufe lag das Hoch ILA mit einem Kerndruck von etwa  1020 hPa über dem Atlantik, westlich des Golfs von Biskaya. Bis zum 11.07.2011 hatte sich die Antizyklone ILA bei nahezu unverändertem Kerndruck von etwas unter 1020 hPa weiter nach Nordosten verlagert und lag mit ihrem Zentrum über der Nordsee. Begünstigt wurde diese rasche Verlagerung der Antizyklone ohne signifikante Verstärkung durch eine markante Abschwächung des Tiefdruckwirbels KURT über Südskandinavien. Unter Einfluss des Hochdruckgebietes ILA gestaltete sich das Wetter in Deutschland in weiten Teilen freundlich. Besonders im Nordseeraum schien die Sonne bis zu 15 Stunden, wie auf Helgoland oder Norderney. Die Temperatur stieg aber bei schwach auflandigem Wind durch kühle Meeresluft nur auf 19°C an. Wärmer war es im Landesinneren wo örtlich ein Sommertag, d. h. ein Tag mit einer Höchsttemperatur über 25°C, registriert wurde, wie in Düsseldorf mit 26°C. In den folgenden 24 Stunden verlagerte sich das Hochdruckgebiet ILA unter geringfügiger Verstärkung weiter nach Südosten und lag am 12.07.2011 mit einem Kerndruck von etwa 1020 hPa über  Tschechien. Im 500 hPa – Niveau, was einer Höhe von etwa 5,5 km entspricht, war das Hochdruckgebiet als schwacher Keil innerhalb eines ausgeprägten Langwellentroges zu erkennen. Unter Einfluss der Antizyklone ILA schien vor allem in Ostdeutschland die Sonne 13 bis 14 Stunden, in Manschnow sogar 15 Stunden. Die Temperaturen stiegen dabei auf ein sommerliches Niveau, z. B. in Berlin und Gera mit 26°C, in Magdeburg auch bis 28°C. Im Westen der Republik machten sich Ausläufer des Tiefs MEIKEL bemerkbar. An dessen Vorderseite wurde feucht warme Luft advehiert, sodass verbreitet sogenannte Heiße Tage, also Tage mit einer Höchsttemperatur von 30°C und mehr, registriert wurden. Die Temperatur stieg im Süden und Südosten auf über 30°C, wie in Konstanz und Freiburg mit je 31°C, in Mannheim wurden 32°C und in Rheinstetten 33°C erreicht. Bis zum 13.07.2011 hatte sich das Hochdruckgebiet ILA unter deutlicher Abschwächung weiter nach Osten verlagert und lag mit einem Kerndruck von etwa 1017 hPa über dem östlichen Polen. Dabei schien verbreitet die Sonne bei Höchsttemperaturen von 26°C in Warschau bis 28°C in Breslau. Nachfolgend verlagerte sich das Hoch bei konstantem Kerndruck weiter nach Osten und lag am Folgetag über der Ukraine. Bei verbreitet wolkenlosem Himmel stieg das Quecksilber auf über 30°C, sodass verbreitet Heiße Tage registriert wurden. So z. B. in Kiew mit 31°C, Odessa 32°C und Sinferopol auf der Krim mit 33°C. In den folgenden Stunden löste sich die Antizyklone ILA über der Ukraine liegend auf und wurde fortan nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte geführt.


Geschrieben am 16.08.2011 von Tobias Mahnkopf

Berliner Wetterkarte:  12.07.2011

Pate: Ila Marczyk