Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet IMME
(getauft
am 22.03.2005)
Als
westlicher Teil einer sich über Mitteleuropa aufbauenden Hochdruckzone tauchte
das Hochdruckgebiet IMME das erste mal am 22. März 2005 auf der europäischen
Wetterkarte auf. IMME wurde getauft als sie sich an der westlichen Flanke des
Hochs HELGA über den Benelux-Ländern aus einer positiven Druckanomalie zu einer
eigenständigen Hochdruckzelle entwickelte.
Zwischen
ihr und dem südlich von Island liegenden Tief JAKOB wurde am 23.03. von Westen
her deutlich feuchtere Luft nach ganz Deutschland geführt als in den Tagen
zuvor. In dem Frontensystem, welches zu diesem Luftmassenwechsel führte, fiel
verbreitet Regen, der von der Niederschlagsmenge her allerdings meist nur unter
2 Liter pro Quadratmeter brachte. Im Bereich hinter der Front weitete IMME
ihren Einfluss nach Osten aus, so dass im Südwesten Deutschlands bereits fast
20°C erreicht wurden, während es Richtung Nordosten mit 10-12°C relativ kühl
blieb.
Am
24.03. verlagerte sich das Zentrum von IMME bei einem Kerndruck von knapp 1022
hPa weiter nach Osten und erreichte am Mittag das westliche Polen. In der Nacht
zuvor bildeten sich unter schwachen Windbedingungen in fast ganz Deutschland
dichte Nebelfelder mit Sichtweiten, die verbreitet unter 50m lagen. Im
Tagesverlauf war es im südlichen Niedersachsen mit 20°C am wärmsten. Deutlich
kühler blieb es an den Ostküsten in Norddeutschland, wo bei Seewind verbreitet
nur 8-10°C registriert werden konnten und die Sonne deutlich weniger am Himmel
zu sehen war. Den meisten Sonnenschein registrierte man mit 10,4-11,2
Sonnenstunden im Erzgebirge.
In
den folgenden beiden Tagen schwächte sich IMME immer weiter ab und machte den
Weg frei für Frontensysteme, die von Westen her deutlich feuchteres Wetter brachten.
So wurden am 25.03. in Schleswig-Holstein und Hessen verbreitet mehr als 10
Liter Regen in 24 Stunden gemessen und auf dieser Linie war es mit 9-11°C auch
wieder deutlich kühler. Die Osthälfte Deutschlands profitierte an diesem Tag
noch von IMME, die die Menschen östlich der Elbe verbreitet mit Sonnenschein
bei Temperaturen von 16-18°C beglückte.
Am 26.03. lag IMME bereits mit ihrem Zentrum über Königsberg und verlor immer mehr an Einfluss auf unser Wettergeschehen. Sie verschwand schlussendlich am 27.03. von der Wetterkarte, indem sie vom Skandinavienhoch KERSTIN eingefangen wurde und somit keine eigenständige Hochdruckzelle mehr darstellte.
Geschrieben am 05.05.2005 von Gregor Neubarth
Wetterkarte: 23.03.2005
Pate: Axel Friedrich