Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  IRIS

(getauft am 23.08.2007)

 

 

In der Nacht zum 23.08.2007 befand sich Mitteleuropa noch fest im Griff der beiden Tiefdruckgebiete PAUL und QUIRINUS. PAUL zog aber schon am gleichen Tag etwas nach Osten ab. Dadurch konnte der Luftdruck über Deutschland etwas zunehmen, so dass auf der Rückseite des Tiefdruckgebietes die Grundlage für die Entstehung von Hoch IRIS gelegt war. Am nächsten Tag dem 24.08. erschien IRIS das erste Mal auf der Berliner Wetterkarte mit einem in Hessen gemessenen Kerndruck von 1023 hPa.

Allerdings kam es mit der Entstehung von IRIS in den bodennahen Luftschichten der Atmosphäre über Deutschland nicht sofort zu einer Wetterberuhigung. In der Höhe befand sich über Mitteleuropa immer noch sehr kalte und damit labil geschichtete Luft. So konnten sich, wie schon in den Tagen zuvor, trotz des Hochdruckgebiets IRIS immer wieder Schauer und Gewitter bilden. Allerdings fielen die Niederschläge an diesem Tag im Vergleich zu den Vortagen im ganzen Land meist moderat aus. Die stärksten Schauer gab es im Bereich des Rothaargebirges und des Harzes (Korbach-Rhena 28,5 l/m2 in 24 Stunden bis um 08 Uhr MESZ am 25.08.), südlich der Elbe gab es immerhin noch Regenmengen von mehr als 10 l/m². In Salzwedel kamen 17,3 l/m² zusammen, am Nordrand der Lüneburger Heide 14,7 l/m².
Auch im Berliner Raum bildeten sich wieder Schauer und Gewitter, die insgesamt aber nur zwischen 0,2 (Berlin-Prenzlauer Berg) und 6,2 l/m² (Berlin-Charlottenburg) Niederschlag brachten. In Berlin-Dahlem wurden 3,4 l/m² registriert, womit sich die Niederschlagssumme über die drei (meteorologischen) Sommermonate Juni-Juli-August auf 361,6 l/m² erhöhte und der Sommer 2007 damit schon am Tag des 25.08. den bisherigen Rekordsommer 1954 hinsichtlich der Niederschlagsmenge um 11,3 l/m² übertrifft.

Schon bis zum nächsten Tag stabilisierte sich das Wetter aber immer mehr, so dass es keine Schauer und Gewitter mehr gab und  in allen Gebieten Deutschlands den ganzen Tag die Sonne schien. So geschehen z.B. im Gebiet des Oberrheins, wo am 25.08. die Menschen mit bis zu 13 Stunden Sonne verwöhnt wurden. Einzig an den Küsten konnten sich noch dichte Wolken halten, die Fronten des Tiefdruckgebietes RÜDIGER ankündigten. Diese zogen am folgenden Tag auch immer weiter Richtung Süden und beendeten somit den kurzen Hauch von Sommer. Jedoch kam es dabei kaum zu Niederschlägen.

Hoch IRIS wurde mit dieser schwachen Kaltfront nach Süden über den Alpenraum verdrängt und schwächte sich von nun an immer weiter ab. Sehr deutlich war dies an der Abnahme des maximalen Kerndrucks an nur 2 Tagen von 1024 hPa in München am 26.08. auf nur 1018 hPa am 28.08. über Bulgarien zu erkennen, wohin es sich inzwischen sehr rasch verlagert hatte. Schon einen Tag später am 29.08. erschien IRIS das letzte Mal über dem Gebiet Rumänien und Bulgarien auf der Berliner Wetterkarte.


Geschrieben am 22.10.2007 von Thomas Schubert

Wetterkarte: 25.08.2007

Pate: Iris Weiskamp