Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet ISIDOR

(getauft am 04.03.2010)

 

Über dem Westatlantik bildete sich ein auch in der Höhe stark ausgeprägtes Hochgebiet, das am 04. März auf den Namen ISIDOR getauft wurde. In den nächsten Tagen verstärkte sich ISIDOR auf einen Kerndruck von 1034 hPa. Dabei änderte es seine Lage jedoch kaum. In der Höhe lenkte es nachfolgende Tiefdrucksysteme nach Nord- bzw. Südeuropa ab.

Am 07.03. lag ISIDOR mit seinem Zentrum über der Nordsee. Dabei lag der Kerndruck über 1035 hPa. Auf seiner Vorderseite führte es kühlere Festlandluft arktischen Ursprungs nach Deutschland. So fiel die Temperatur in der Nacht in Hamburg auf -14°C, in Gardelegen (nördlich von Magdeburg) auf -18,7°C.

Am nächsten Tag spaltete sich ISIDOR in zwei Zentren. ISIDOR I lag mit seinem Zentrum über dem Baltikum und hatte einen Kerndruck von 1032 hPa. ISIDOR II entstand aufgrund von Feuchtigkeitszufuhr über der Nordsee.

In den folgenden Tag lag ISIDOR II mit seinem Zentrum über Schottland. Somit reichte die Hochdruckzone von den Britischen Inseln bis zum Schwarzen Meer. In seinem Bereich war es meist heiter bis wolkenlos, aber ziemlich kühl. So lag die Tiefsttemperatur in Myronivka (Ukraine) am 11.03. bei -18°C. In Deutschland wurde in Schwerin am selben Tag eine Höchsttemperatur von -2°C erreicht, in Groß Lüsewitz (bei Rostock) stieg sie auf -3°C.  Dadurch wurden nachfolgende Tiefdruckgebiete weit nach Süden gedrängt.  Dabei sind in Deutschland Eistage, also Tage, an denen die Temperatur ganztägig unter 0°C bleiben, im März eher ungewöhnlich. Weiter südlich erreichte die Temperatur jedoch Werte über 0°C. Durch die stabile Lage der Hochdruckzone über Mitteleuropa wurde das Tiefdruckgebiet ANDREA weit nach Süden gedrängt, wodurch Deutschland von den mitgeführten Schneefällen zunächst verschont blieb.

Nachdem sich ISIDOR I Richtung Russland verlagert hatte, wurde es am 12.03. nicht mehr von der Berliner Wetterkarte analysiert. Dadurch löste sich die Hochdruckzone über Mitteleuropa auf und das Tief ANDREA konnte nun auch das Wetter in Deutschland beeinflussen. ISIDOR (das ehemalige Teilhoch ISIDOR II) lag mit seinem Zentrum weiterhin westlich von Irland, hatte aber zunächst keinen Einfluss mehr auf das Wettergeschehen in Deutschland. In den nächsten Tagen veränderte es seine Lage nur wenig.

Am 16.03. zog das Hoch ISIDOR mit seinem Kern nach Südfrankreich. Dadurch klarte es in Deutschland in der Nacht wieder vermehrt auf, so dass es verbreitet erneut zu leichtem bis strengem Frost kam. So fiel die Temperatur in Oberstdorf auf -12°C.

In den nächsten Tag zog ISIDOR über Süddeutschland hinweg in Richtung Sizilien bzw. Tunesien. Dabei erreichte es erneut einen Kerndruck von 1035 hPa. Auf seiner Rückseite gelangte Luft subtropischen Ursprungs nach Südwest- und Westeuropa. Wodurch in Spanien und Südfrankreich eine Temperatur über 20°C erreicht wurde.

In den folgenden Tagen schwächte sich das Hochdruckgebiet ISIDOR bei stabiler Lage langsam ab, bis es am 24.03.2010 nicht mehr von den Berliner Wetterkarten analysiert wurde.

 

 


Geschrieben am 01.04.2010 von Diana Schmiedel

Wetterkarte: 10.03.2010

Pate: Josef Merkl